George Michaels Solo mit einem Wiener
Die Spannung vor dem Konzert-Highlight steigt. Aber nicht nur für die Fans, sondern auch für das Symphonie-Orchester, denn Sänger George Michael ändert alle paar Minuten die Set-List.
Seit Samstag verbringt der Wiener Harfenist Michal Matejčík jeden Tag viele Stunden mit dem Pop-Star in London, um sich auf die Fortsetzung der Welt-Tournee am 4. September vorzubereiten. Matejčík: "George Michael ist wieder voll fit und seine Stimme noch viel besser als auf jeder Platte. Er strotzt vor Energie, ist sehr professionell und gut vorbereitet, aber er macht auch Spaß mit uns", erzählt der gebürtige Slowake, der seit zwölf Jahren in Wien lebt und auch unterrichtet, im KURIER-Interview.
Montag war noch nicht klar, ob Michael seinen neuen Hit "White Light" singen wird, in dem er seinen Todeskampf im Wiener AKH verarbeitete. Nun ist es fix, wie der 35-jährige Harfenist verriet: "Auch mein Solo mit Michael werden wir spielen."
"I Remember You" ist die zweite von drei Zugaben. Matejčík ist seit Anfang bei der "Symphonica-Tour" dabei, die im August 2011 in Prag begann: "Sie haben einen Harfenisten gesucht und sich für mich entschieden. Das ist toll, denn ich möchte die Harfe stärker in die Welt der Popmusik integrieren."
Doch gleich beim zweiten Konzert in Dänemark kam es zu einem charmanten Hoppala. "Ich war einfach nervös, der Dirigent Steve Sidwell war auch nicht da, und so bekam ich kein Zeichen für meinen Einsatz. Denn bei unserem Solo fange ich mit der Harfe an und George singt dann. Als nichts passierte, nahm er es mit Humor und sagte vor 12.000 Leuten: ‚Ich denke, das Lied beginnt mit der Harfe und der Harfenist sollte schon spielen." Das Publikum lachte."
Ende der Woche werden die Proben in England abgeschlossen sein und George Michael übersiedelt mit seinem Orchester am Wochenende nach Wien, wo dann Sonntagnachmittag der erste Sound-Check in der Wiener Stadthalle stattfinden soll. So wie bei seinem letzten Wien-Aufenthalt ist ein Zimmer im Hotel Imperial reserviert. Wann und ob George Michael seine Ärzte trifft, ist derzeit noch ungewiss.
Kommentare