David-Bowie-Symphonie in Glastonbury

Die "Mutter aller Festivals" erinnert mit Klassik-Konzert an die Rock-Legende.

"Es war schon beim Schreiben von ,Heroes’ so, als hätte Philip Glass mir eingeflüstert. Und irgendwie ist er mit seiner Symphony viel näher an das herangekommen, was ich damals ausdrücken wollte!"

Das sagte David Bowie, als 1996 "Symphony No. 4 ,Heroes’" von Philip Glass erschien. Der Komponist hatte diese Symphonie auf den musikalischen Grundthemen aufgebaut, die das im Jänner verstorbene Rock-Genie 19 Jahre davor in Berlin aufgenommen hatte.

Kommenden Samstag wird die Heores-Symphony von Dirigent Charles Hazlewood und dessen "Army Of Generals"-Orchester wieder aufgeführt – als erstes klassisches Werk, das beim renommierten englischen Glastonbury-Festival zu hören ist. Die Lichtshow zu der Vorstellung auf der Park-Bühne wird von Chris Levine gestaltet, der schon mit Sigur Ros und Massive Attack gearbeitet hat.

"Ich war so begeistert, als Charles mir sagte, dass er meine Heroes-Symphony in Glastonbury aufführen wird", sagte Philip Glass. "Der Gedanke, dass sie um Mitternacht über der Parklandschaft bei der Park-Bühne erklingt, ist aufregend. In Zusammenhang mit der Lichtshow von Chris ist das eine würdige Ehrung von Bowie – Sound & Vision ganz in seinem Stil."

Hommage

Das ist aber nicht die einzige Hommage des Festivals an Bowie. Über der Hauptbühne, der "Pyramid Stage" (und den Headlinern, Muse, Adele und Coldplay), prangt heuer ein gigantischer rot-blauer Blitz aus Stahl, der dem ikonischen Cover von Bowies "Aladdin Sane"-Album nachempfunden ist.

Außerdem wird das Konzert, das Bowie im Jahr 2000 auf eben dieser Pyramid Stage gegeben hat, mehrmals auf diversen Kinoleinwänden auf dem Festival-Gelände südlich von Bristol zu sehen sein. Für Organisatorin Emily Eavis, deren Vater Michael das Glastonbury-Festival 1970 ins Leben gerufen hatte, ist das nämlich "der beste Festival-Auftritt, den ich je gesehen habe."

Als Bowie 1971 das erste Mal dort auftrat, war sie noch nicht geboren. Damals war Glastonbury (jetzt mit an die 180.000 Besuchern) noch ein Verlustgeschäft für ihren Vater. Bowie spendete deshalb danach eine Akustik-Version des Songs "Supermen" für eine Benefiz-LP, um Michael Eavis zu helfen, die Schulden zu begleichen.

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