Legris und der Sieg der Fledermaus

Staatsballett-Solist Kirill Kourlaev in „Labyrinth of Solitude“
Kritik: Das Staatsballett erinnerte mit einem Gala-Abend an den großen Rudolf Nurejew.

Mit der Nurejew-Gala beendete das Wiener Staatsballett eine erfolgreiche Spielzeit: Ein Mammutprogramm aus 14 Choreographien, die mit Rudolf Nurejew verbunden sind. Ein Großteil des viereinhalbstündigen Abends wurde eigens für die Gala einstudiert: Eine von Ballettdirektor Manuel Legris zusammengestellte Hommage an eine Tanzikone und ein Meilenstein für das Staatsballett.

So gesehen ist über Unsicherheiten hinwegzusehen, die sich beim ambitionierten Corps de Ballet im Valse fantastique aus "Raymonda" und im Grand Pas aus "Paquita" einschlichen. Dafür wurden interessante Vergleiche von choreographischen Fassungen Nurejews möglich. Erstmals an der Staatsoper war die virtuose Pariser Version der Polonaise aus "Schwanensee" zu sehen.

Im "Schwarzen Schwan"-Pas de deux begeisterten die Gäste Anna Tsygankova und Matthew Golding, in einem Ausschnitt aus John Neumeiers "Die Kameliendame" Isabelle Ciaravola und Friedemann Vogel. Daneben sorgten Solisten des Staatsballetts wie Liudmila Konovalova, Ketevan Papava, Denys Cherevychko, Kirill Kourlaev und Roman Lazik für Glanzleistungen. Auch junge Tänzerinnen aus der Ballettakademie wie Natascha Mair und Nina Tonoli gefielen.

Der umjubelte Höhepunkt war der Auftritt jenes Tänzers, der einst von Nurejew gefördert wurde: Manuel Legris zeigte als Ulrich in Roland Petits "Die Fledermaus" viele Facetten seines Könnens.

KURIER-Wertung:

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