Fünf Klimts und ein Klo als Anlageoption für Milliardäre

Sotheby’s new headquarters in Manhattan in New York City
Kommende Woche finden Großauktionen in New York statt. Wird die Durststrecke am Kunstmarkt dort beendet?

An der Madison Avenue, so ist einem Video des Kunstkritikers Jerry Saltz zu entnehmen, stehen die Menschen derzeit Schlange: Nur bis Montag sind dort jene Schätze zu sehen, die das Auktionshaus dann in einer Reihe von Versteigerungen an neue Besitzer bringen will.

Sotheby’s weiht damit sein neues Hauptquartier ein: Das vom Bauhaus-Architekten Marcel Breuer geplante Gebäude, das einst das „Whitney Museum of American Art“ beherbergte, wurde generalsaniert und ist nun erstmals für Publikum geöffnet.

Die aus Massivgold gefertigte Toilette mit dem Titel „America“, die bis zur Auktion am Dienstag besichtigt werden kann, ist also nicht der einzige Grund für die Menschenschlangen. Mit einem Rufpreis, der genau dem Materialwert entsprechen soll – zu rechnen ist mit rund 10 Millionen US-Dollar – gehört das Los sogar noch zu den kleineren im Angebot.

Das Ende der Misere?

Gleichwohl verweist die Toilette auf die Strategie der Auktionshäuser, die mauen Umsätze der jüngeren Vergangenheit mit medienwirksamen Ereignissen zu überstrahlen. Angesichts der unsicheren Weltlage brachten Sammler wirklich kapitale Meisterwerke nur selten zu Auktionen ein.

Sotheby’s new headquarters in Manhattan in New York City

Die Star-Lose der New Yorker Auktionswoche sollen diese Misere nun beenden. Allen voran drei kapitale Gemälde von Gustav Klimt aus dem Besitz des im Juni verstorbenen Kosmetik-Tycoons Leonard Lauder. Das „Porträt Elisabeth Lederer “ – ein Bildnis der Tochter von Klimts wichtigsten Mäzenen – wird auf 150 Millionen US-$ geschätzt. Ein neuer Auktionsrekord für Klimt wird daher erwartet. Das Gemälde „Blumenwiese“ soll über 80 Millionen US-$ bringen, das Landschaftsbild „Waldabhang in Unterach am Attersee“ (1916) 70 Millionen. Dazu werden noch zwei Klimt-Zeichnungen aus Lauders Besitz angeboten.

Auch wenn Sotheby’s mit diesem Programm viel Aufmerksamkeit auf sich zieht, läuft Konkurrent Christie’s im Rennen um die Mega-Umsätze mit. Eines der Top-Lose ist dort ein Doppelporträt, das der Maler David Hockney 1968 vom Autor Christopher Isherwood und seinem Partner Don Bachardy anfertigte: Es wird auf 40 Millionen US-$ geschätzt und gelangt am Montag zur Auktion.

Zudem versteigert Christie’s die Sammlung eines prominenten Unternehmerpaares mit Werken von Rothko und Mondrian – und erwartet sich dafür rund 180 Millionen US-$. 

Kommentare