Sein Rezept: Rhythmus, Rhythmus und wieder Rhythmus. Dazu viel Wumms im Bass und eine Bühne, die nicht nur mit großartigen Musikern bevölkert ist, sondern mit jeder Menge feiernder fröhlicher Menschen.
„Zukunft Pink“, der jüngste Hit von Peter Fox, in dem er sich den Schwarzmalern entgegenstellt und sich dafür entscheidet, die Zukunft positiv zu sehen war Programm für das ganze Konzert. Natürlich hatte Fox jede Menge Songs aus seinem jüngsten Album „Love Songs“ von 2023 nach St. Pölten mitgebracht. Es gab aber auch fast alle Hits von seinem bahnbrechenden Album „Stadtaffe“ von 2008. Der Titelsong daraus wurde genausoumjubelt wie „Schüttel deinen Speck“.
Schönheitsfehler
Nur „Haus am See“ deutete Fox in der Zugabe nur an. Er ließ das Publikum ohne Band-Begleitung eine Strophe singen, bevor er endgültig von der Bühne ging. Das war aber der einzige Schönheitsfehler bei seinem Auftritt.
Ansonsten war am Frequency am Samstag und an den Tagen davor business as usual angesagt. Viele alte Bekannte waren da gewesen: Yung Hurn, Timmy Trumpet und RIN sind schon fast Dauergäste in St Pölten.
Letzterer brachte Samstag bei einsetzendem Regen ein „Heimspiel“ von „eurem Lieblingspiefke“ auf die Space Stage. Und RAF Camora, der sich acht Monate wegen eines Burn-outs und Problemen mit Tinnitus zurückgezogen hatte, feierte in St. Pölten sein Bühnen-Comeback. Er verteilte Tausende Fahnen mit der Aufschrift „Out Of The Dark RAF Camora“ im Publikum, weil er das Live-Video zu seinem Falco-Cover „Out Of The Dark“ drehte. Klar, das muss in Österreich sein.
Ärgste Hitze
Ebenfalls wie gewohnt: Es gab wenige Musikerinnen zu sehen. Den unbeliebten, immer vor nur ein paar Hundert Leuten stattfindenden Eröffnungsslot bei der ärgsten Hitze auf der Space Stage – den freilich hatten die Frauen im Abo: Dasha am Mittwoch, Upsahl am Donnerstag, Leila am Freitag, Beth McCarthy am Samstag – alle mit ansprechenden Sets, die sich mehr Zuschauer verdient hätten.
Nur die deutsche Pop-Durchstarterin Zoe Wees durfte auf der Hauptbühne als Dritte um 17.00 Uhr auftreten. Etwas besser war die Bilanz auf der Green Stage: Die sechsfache Brit-Award-Gewinnerin Raye trat am Donnerstag zur Primetime an, genau wie Paula Hartmann am Samstag. Und Leony und Kenya Grace durften dort am späteren Nachmittag wenigstens Slot drei, respektive vier besetzen.
Am schönsten bei dem Programm nach bewährten Formeln war wohl, dass die erste Großveranstaltung nach der Absage der drei Wien-Konzerte von Taylor Swift aufgrund einer mutmaßlich geplanten Terrorattacke auf deren Fans friedlich ablief.
Der Veranstalter hatte zusätzliche LKW-Sperren aufgestellt, damit Attentäter nicht mit Autos in die Menschenmenge vor dem Eingang rasen können. Die täglich rund 45.000 Festivalbesucher ließen sich von den höheren Sicherheitsvorkehrungen, dem Scannen von Rucksäcken und Gepäck mit Metalldetektoren am Eingang nicht beirren. Man hatte Verständnis, kannte vieles, denn die Sicherheitsvorkehrungen waren auch in den Jahren davor schon hoch gewesen. „Nur mit Polizei und Behörden nachgeschärft“, sagte Veranstalter Harry Jenner, habe man nach der Absage der Swift-Konzerte.
Generell scheint der Trend zu mehr Komfort beim Frequency zu gehen: „Die Glamping-Zelte waren heuer zum ersten Mal ausverkauft“, freut sich Jenner, will sie im nächsten Jahr aufstocken. Dann ist das Festival nämlich 25 Jahre alt.
Um das zu feiern, sagt Jenner, gebe es viele Ideen, aber noch keine konkreten Pläne. Einen Vorgeschmack lieferte er trotzdem schon heuer: Am Weg zur Green Stage waren die Zäune mit Transparenten der berühmtesten Headliner seit dem Frequency-Start 2001 in der Wiener Arena geschmückt. Damals schon mit dabei: Peter Fox mit seiner Band Seeed.
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