Fotoessay zur Kultur im Lockdown: Das Warten der Räume

Leere Stühle in einem eleganten Theatersaal mit blau gestrichenen Wänden.
Der Publikumsbetrieb ruht. Der KURIER war in den (fast) leeren Institutionen zu Besuch – und spürt in Bildern den Erinnerungen und Versprechen der Kultur nach.

Diese Räume sind sonst voll. Nicht nur mit Menschen. Diese Wände, Sitze, Fußböden und mit allerlei Gerätschaft behängten Decken sind im Normalbetrieb aufgeladen mit Emotion, Erbauung und Erinnerungen.

So sehr, wie kaum ein anderer Ort.

Derzeit aber ist all das nur ein Versprechen. Der Publikumsbetrieb steht still, die Räume der Kulturbranche sind leer. Und dann doch wieder nicht. Sie sind immer noch aufgeladen. Sie sind in Bereitschaftshaltung.

Und auch wenn das Publikum derzeit ausbleiben muss: Hinter den Kulissen der großen und kleinen Kulturinstitutionen werden in der Zeit des Lockdowns bereits neue Versprechen errichtet. Auch die Räume selbst sind gebaute Versprechen, auch Versicherungen: dass die Kultur nämlich aus dem Leben der Menschen nicht so leicht verbannt werden kann.

Corona wird gehen, die Kultur und ihre Bauten bleiben. Vielleicht unter anderen Bedingungen. Aber ihre Abwesenheit ist undenkbar – und baulich festgeschrieben. Der KURIER hat sich auf die Spuren dieser Räume gemacht. Im Wiener Konzerthaus und im Gartenbaukino, im Naturhistorischen Museum, im Belvedere und im Club Inc., im Rabenhoftheater und im Stadttheater Baden. Hinter den Kulissen tut sich dort viel. Und die Räume warten. Darauf, dass die Menschen zurückkommen.

Im Wiener Konzerthaus: Klangraum

Im  Konzerthaus ist kein Publikum zugelassen; dennoch passiert viel, u.a.  Konzerte von wien modern und der Symphoniker

Ein Jazz-Trio spielt in einem opulenten Konzertsaal mit rotem Interieur.
Ein Schild an einer Tür warnt vor Aufnahmen im Saal und bittet um keinen Zutritt.
Blick auf die Bühne und den Zuschauerraum eines leeren Theaters.
Eine Statue von Ludwig van Beethoven in einem großen Saal.
Ein leerer Theatersaal mit Bühne und roter Holzvertäfelung.

Gartenbaukino: Darling, wir sind leider nicht im Kino

Geschlossene Kassen, tolle Architektur im Gartenbaukino in Wien.

Der Eingangsbereich des Gartenbaukinos mit Kasse und Drehkreuzen.
Das „Gartenbau Kino“ wirbt mit „Kino von Welt, auch nach der Krise“.

Noch sind die österreichischen Kinos geschlossen

Ein Raum mit Fliesen, einem Spiegel und drei roten Hockern.
Ein Filmprojektor mit einer großen Filmrolle in einem Vorführraum.
Ein leerer Kinosaal mit blauen Sitzen und roter Decke.

Im Club Inc.: Tanz, Baby, tanz nicht

Im Club Inc. am Schwarzenbergplatz in Wien steht die Welt still, wie derzeit in der gesamten Clubkultur.

Ein DJ-Pult steht vor einer Bar mit Kronleuchtern in einem Club.
Ein leerer Nachtclub mit Kronleuchtern und roter und blauer Beleuchtung.
Eine Treppe mit Graffiti-Kunst an den Wänden und LED-Beleuchtung.
Ein Pioneer DJ-Mischpult und CD-Player in einem Club.
Ein farbenfroher Raum mit gemusterten Tapeten, Sofas und gedämpfter Beleuchtung.

Im Naturhistorischen Museum: Lifting für die Natur

Das Naturhistorische Museum nützt den Lockdown für Arbeiten an den Präparaten. Darunter: Ein als Leihgabe ans Haus geholter Plateosaurier

Der Schädel eines Dinosauriers liegt auf einer mit Markierungen versehenen Oberfläche.
Das Skelett eines Dinosauriers liegt auf einer Plane in einem Raum.
Ein ausgestopfter Eisbär steht in einem gläsernen Museumsschaukasten.
In einem Museum steht ein Schild mit der Aufschrift „Einbahn“ und „Abstand halten“ vor Vitrinen mit ausgestopften Vögeln.
Ein Mann auf einer Leiter restauriert ein großes Elefantenmodell in einem Raum.
Ein Mann mit Maske schweißt Metall mit einem Schweißbrenner.

Im Rabenhoftheater: Advent mit Künstlern

Das Rabenhoftheater bietet ab 1. Dezember täglich Advent-Content von Künstlern wie Stefanie Sargnagel, Andreas Vitasek oder Katharina Straßer.

Ein leerer Theatersaal mit rotem Teppich und roten Sitzen.
Das Theater Rabenhof in Wien, erbaut im Jahr 1926, mit einem Mann auf dem roten Teppich.
Ein Innenraum mit roten Sesseln und ungewöhnlicher Wandgestaltung unter farbiger Beleuchtung.
Blick von einem Mischpult auf die Bühne und den Zuschauerraum eines Theaters.

Im Belvedere: Ungeküsst

Klimts „Kuss“,  sonst zentraler Publikumsmagnet des Belvedere, glänzt derzeit ins überaus prunkvolle Leere.

Ein Mann reinigt ein Fenster in einem Ausstellungsraum mit Gustav Klimts Gemälde „Der Kuss“.
Ein prunkvoller Saal mit einem Deckengemälde und mehreren Kristalllüstern.
Der Blick geht nach oben auf die reich verzierte Decke eines Saals mit einem Gemälde und Kristalllüstern.
In einem Museum hängt Gustav Klimts „Adele Bloch-Bauer I“ neben einer Skulptur.
Ein reich verzierter, weißer Innenraum mit Skulpturen, Fenstern und einer Hängeleuchte.

Stadttheater Baden: Corona-Warnungen ohne Publikum

Auf den  Sesseln des Stadttheaters Baden ist die Corona-Schutzmaßnahmen-Beschriftung zu lesen.

Blick auf rote, leere Sitze im Zuschauerraum eines Theaters.
Blick von der Bühne auf ein leeres Theater mit roten Sitzen und goldenen Verzierungen.
Ein Raum mit rotem Teppich und einer Büste in einer roten Nische.
Ein Saal mit Kronleuchtern, Tischen und einem abgedeckten Klavier auf einer Bühne.

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