Filmkritik zu "Die Heinzels": Konflikt zwischen Kölner und Wiener Sippe
Von Gabriele Flossmann
Gerade rechtzeitig zum Heiligen Abend kehren die liebenswerten, roten Zipfelmützen mit einem neuen Abenteuer auf die Leinwand zurück. Dem lebenslustigen Heinzel-Mädchen Helvi leiht wieder Jella Haase ihre Stimme, und die Geschichte rund um die verfeindeten Heinzel-Familien wird aus ihrer Perspektive erzählt. Ihre Welt gerät ziemlich durcheinander, als sie entdeckt, dass es neben ihrer vertrauten Kölner Sippe noch ganz andere Heinzels gibt. Diese „Anderen“ sprechen wienerisch, sind aber „schnieke“ gekleidet und geben sich als echte „Haberer“. Sie sind für jeden Spaß zu haben und Fans moderner Technik-Gimmicks.
Einige von ihnen sprechen mit Stimmen, die Österreichern sicherlich bekannt vorkommen – wie etwa die von Michael Ostrowski, Hilde Dalik, Cesár Sampson und Paul Pizzera. Unter ihnen ist auch der kleine Bo, ein Heinzel-Bub, etwa im gleichen Alter wie Helvi.
Trotz der Feindseligkeiten, die zwischen der Kölner und der Wiener Heinzel-Sippschaft offenbar schon seit Generationen herrscht, wollen Helvi und Bo Freunde sein. Womit sie die positive und in der heutigen Social-Media-Welt so besonders wichtige Botschaft eines versöhnlichen und friedlichen Miteinanders verkörpern. Also eine Art „Romeo und Julia“ im kindlichen Trickfilm-Milieu.
Im Laufe ihrer Abenteuer müssen Helvi und Bo auch einer dressierten Polizei-Katze entkommen. Echt komisch ist die Szene, in der diese Katze an einem wirklich sehr speziellen Fitness-Gerät den „Heinzel-Fang“ trainiert – während sie insgeheim davon träumt, ein Schmusekätzchen zu sein.
Berge von Popcorn
Witzig anzuschauen sind die kleinen Heinzels auch bei ihrem Ausflug in einem riesigen leeren Kinosaal: Sie amüsieren sich in den Bergen von Popcorn, die das schlampige Publikum achtlos auf den Boden gestreut hat. Dass sich die versöhnliche Botschaft des Films nicht in den Vordergrund drängt und genug Raum für Spaß, Witz und Unterhaltung lässt, macht den Film zum empfehlenswerten Familienvergnügen zur Weihnachtszeit. Da verzeiht man auch, dass die einzelnen Animationscharaktere ein wenig zu gleichartig geraten sind.
INFO: D 2024. 76 Min. Von Ute von Münchow-Pohl. Mit den Stimmen von Hilde Dalik, Michael Ostrowski.
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