Filmkritik zu "The Green Knight": Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen ...

Betörendes Vexierspiel: David Lowerys „The Green Knight“ mit Dev Patel nimmt das Ritter-Genre auseinander
Dev Patel macht als Ritter die Aufnahmsprüfung für König Artus’ Tafelrunde, Todesstrafe im Iran, Klimakatastrophe und Action mit Ryan Reynolds

Man denkt an den steinernen Gast aus Mozarts „Don Giovanni“. An den Komtur, der dem Weiberhelden das Gelöbnis entlocken will, sich zu bessern. In diesem Film stört ein hölzerner Gast das fürstliche Gelage. Mehr Baum als Mensch, in einer grün-patinierten Ritterrüstung. Er fragt die Anwesenden, ob jemand schneidig genug sei, ihm einen Schwerthieb zu versetzen. Falls er überleben sollte, würde er den Gegner am nächsten Weihnachtsabend in seiner grünen Kapelle empfangen – um ihm den gleichen Schlag zurückzugeben. Nur ein Ritter-Anwärter namens Gawain ist zu dieser Mutprobe bereit, die in Wahrheit eher ein Intelligenztest ist: Der Kopf, den der grüne Ritter vor dem Angreifer beugt, lässt sich mühelos abschlagen, doch der enthauptete Rumpf kehrt der erlauchten Tafelrunde den Rücken. Mit dem Kopf unterm Arm. Und lässt einen belämmerten jungen Mann zurück, der nun ein Jahr lang Zeit hat, sich auf den Verlust des eigenen Kopfes vorzubereiten.

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