Er hatte zwar nichts mit Honigbienen am Hut – oder besser: auf der Glatze – gehörte aber einer Organisation an, die sich „Beekeeper“ nennt.
Wer nun glaubt, dass es sich bei dieser Organisation um eine Art Escort-Service handelt, das bedürftigen Männern „flotte Bienen“ der zweibeinigen Art vermittelt, wird – allerdings erst später im Film – eines Besseren belehrt.
Killerkommando
Zunächst einmal versucht Verona, die FBI-Agentin, herauszufinden, wer sich am digitalen Sparstrumpf ihrer Mutter bereichert hat. Sie stößt bei ihren Nachforschungen auf eine in Memphis ansässigen Firma namens „Data Group“. Worauf der „Beekeeper“ seinen Ruhestand aufgibt und sich erst einmal die Hotline vorknöpft, die seine Nachbarin hinters Licht geführt hat. Danach fackelt er nicht lange und setzt die Zentrale der „Data Group“ in Brand.
Doch wie sich herausstellt, war die Firma nur Teil eines großen Konzerns, dessen CEO ein ehemaliger CIA-Agent ist. Dieser beauftragt daraufhin ein Killerkommando, das Adam ausschalten soll, bevor die kriminellen Verstrickungen des Konzerns auffliegen.
An diesem Punkt erfährt man, wer und was die „Beekeeper“ wirklich sind: Eine hoch spezialisierte Geheimorganisation, die im Auftrag der Regierung politisch motivierte Verbrecher ausschalten soll. Offenbar war der Drehbuchautor von der Tatsache inspiriert, wonach es in jedem Bienenstock bestimmte Bienen gibt, die als „Königinnenmörder“ bezeichnet werden. Deren Aufgabe es ist, die Bienenkönigin zu töten, wenn sie fehlerhaften Nachwuchs hervorbringt. Dieses Bienenwissen wird im Film mehr als einmal erwähnt. Wie etwa in einem Monolog des verbrecherischen Konzern-CEOs, den Jeremy Irons mit bedrohlich gerunzelter Stirn als modernen Shakespeare-Bösewicht anlegt. Er erklärt, dass die „Beekeeper-Organisation“ aus Menschen besteht, die entscheiden, was für den „Bienenstock“ – eine Metapher für die USA – das Beste ist. Menschen mit „Licence to kill“. Menschen, die über dem Gesetz stehen, weil sie es besser wissen.
Der Kern des Films ist demnach nationalistisch – um nicht zu sagen: faschistisch. Eine ernste Sache also. Was auch Jason Stathams Miene abzulesen ist, der hier nicht wie sonst üblich lockere Sprüche drischt, sondern nur seine Widersacher. Aber bei den rasanten, professionell gemachten Action-Szenen ist das (Mit-)Denken des Publikums ohnehin nicht gefragt.
INFO: USA/GB 2024. 105 Min. Von David Ayer. Mit Jason Statham, Emmy Raver-Lampman.
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