Filmkritik zu "Lego Movie 2": Entführung aus der Glitzerwelt

Filmkritik zu "Lego Movie 2": Entführung aus der Glitzerwelt
Die ordentliche Welt der Bausteine gerät einmal mehr in Unordnung.

Vor rund 70 Jahren eroberten die klassischen Lego-Steine die Kinderzimmer dieser Welt. Und vor fünf Jahren griff Hollywood erstmals mit großen Händen nach den kleinen Klötzen – auf der Suche nach Blockbuster-tauglichem Material. Das erste „Lego Movie“ war tatsächlich ein Riesenhit im US-Kino, und das, obwohl – oder gerade weil – beliebte Trickfilm-Helden durch den Kakao gezogen wurden. Superman, Batman und die Helden aus „Star Wars“ erwiesen sich im Lego-Universum als nicht ganz so glorreich. Ein Sequel konnte daher nicht ausbleiben.

Die ordentliche Welt der Bausteine gerät einmal mehr in Unordnung. Die Konflikte entstehen, als General Sweet Mayhem – ein böses, galaktisches Lego-Männchen – Lucy, Batman und ihre Freunde in eine Galaxie entführt, in der irritierend viel gesungen wird. Wieder einmal fällt dem Bauarbeiter Emmet die Aufgabe zu, die Entführten zu retten, bevor sie der fremden Glitzerwelt, ihrer Pop-Musik und den stattlichen Vampiren verfallen.

Dieses Sequel ist langsamer und hat nichts mehr von der Hektik des Originals. Vielleicht merkt man deshalb, dass die „Mimik“ der Lego-„Menschen“ eher leblos und fad wirkt. „Lego Movie 2“ ist ein ehrgeiziger Film, mit komplizierter Erzähltechnik und vielen „Botschaften“, der mehr sein will als animierte Unterhaltung. Die aufblitzende Ironie und die Musical-Einlagen machen zwar einiges wett, aber wenn Emmet den Nr. 1-Hit der fernen Galaxie, „Hier ist alles super“, singt, kann man ihm nicht wirklich beipflichten.

Gabriele Flossmann

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