Rundherum weiße Dünen, unendliche Schönheit der Wüste.
Schon nach den ersten Minuten von „Dune. Part Two“ wird klar, dass die Arbeit an dem zweiten Teil des Wüstenplaneten-Epos für Regisseur Denis Villeneuve mehr Berufung als ein gut bezahlter Hollywoodjob war. Villeneuve liebt die 600 Seiten dicke Romanvorlage von Frank Herbert – schon als er das Buch vor Jahren las, hatte er die Vision zweier Filme.
Der Kanadier sah daher den zweiten Teil von vornherein als logische Weitererzählung, nicht als Sequel des ersten. Beide Teile fügen sich für ihn zu einem Ganzen.
Im Zentrum des Geschehens von „Dune 2“ steht wieder Paul Atreidis (Timothée Chalamet), den Villeneuve zur gottgleichen Heldenfigur stilisiert. Paul findet nach dem Tod seiner Vaters mit seiner schwangeren Mutter (Rebecca Ferguson) Zuflucht beim Volk der Fremen. Stammesführer Stilgar (Javier Bardem) glaubt, in Paul den Messias zu erkennen, wie ihn die heilige Prophezeiung angekündigt hat. Die junge Kriegerin Chani (Zendaya) gibt nichts auf diesen Klimbim und bringt Paul lieber Tricks zum Überleben beziehungsweise die Achtung weiblicher Reize bei.
Gigantischer Sandwurm
Paul mausert sich rasch zum Helden der Fremen, indem er erfolgreich Angriffe auf die riesigen Spice-Erntemaschinen des feindlichen Harkonnen-Stamms durchführt. Der bewusstseinserweiternden Droge Spice, die für den harten Überlebenskampf in der überhitzten Atmosphäre wappnet, jagen nämlich alle nach.
Schließlich weiß Paul die Fremen auch mit seinem waghalsigen Wüstenritt auf einem gigantischen Sandwurm zu überzeugen.
Zu Pauls erbittertstem Gegner erwächst der blutrünstige Neffe des Barons Harkonnen, Feyd-Rautha (gut verkleidet: „Elvis“ Austin Butler). Die Kampfszene zwischen beiden lässt keinen Wunsch nach Drama offen.
Alles an „Dune. Part Two“ ist gigantisch, überdimensional, sauteuer. Mehr als 111 Millionen Euro soll der kalkulierte Blockbuster aus dem Hause Warner gekostet haben. Schon der Star-Cast bis in die kleinsten Nebenrollen von Charlotte Rampling, Léa Seydoux, Jason Momoa, Florence Pugh bis zu Oscar Isaac, Javier Bardem, Stellan Skarsgård, Josh Brolin und Christopher Walken verschlingt Millionen, von den Kosten für die Material- und Statistenschlacht ganz zu schweigen. Gedreht wurde übrigens in Jordanien und in der Liwa-Oase in Abu Dhabi, wobei das gesamte Team aufgrund der Gluthitze an seine Grenzen gelangte.
Denis Villeneuve soll dem Vernehmen nach auch einem dritten „Dune“-Teil nicht abgeneigt sein, wenn Warner mit dem Erlös des jetzigen „happy“ ist.
INFO: KAN/USA/HU 2024. 166 Min. Von Denis Villeneuve. Mit Timothée Chalamet, Zeydana.
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