Filmkritik zu "Das krumme Haus": Morde im Agatha-Christie-Stil

Drei Generationen, ein Mord: "Das krumme Haus"
Dezenter Krimi im gepflegten "Downton Abbey"-Stil und nostalgischer 50er-Jahre-Optik.

In Zeiten, in denen im Kino selbst ernannte Rächer des Bösen die Indizien ihrer Verbrechensaufklärung meist auf den Nasenbeinen der Widersacher erhärten, erscheint ein Krimi im gepflegten „ Downton Abbey“-Stil als Anachronismus. Aber gerade diese angenehm nostalgische Optik scheint den anhaltenden Erfolg von Agatha Christie-Verfilmungen auszumachen. In ihren Mordgeschichten geht es stets dezent zu. Ihre Täter liquidieren ohne Lärm. Und auch die 50er-Jahre-Optik hat durchaus ihren Charme: Ein Haus. Ein Mord. Viele Verdächtige. Drei Generationen der Familie Leonides leben im schlossartigen Landsitz, der wegen der vielen Giebel das „krumme Haus“ genannt wird.

Alles in allem ein prominent besetzter Whodunit-Krimi, bei dem die blasierte Langeweile, der sich diese Land-Adelsgesellschaft verpflichtet fühlt, mehr und mehr um sich greift.

Text: Gabriele Flossmann

INFO: GB/USA 2017. 115 Min. Von Gilles Paquet-Brenner. Mit Gillian Anderson, Glenn Close.

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