Nach einer glücklichen Kindheit in einer friedlichen, malerischen Stadt im ländlichen Frankreich, so erzählt sie, hatte sich Anfang der 1940er Jahre ihr Leben schlagartig verändert. Mit der Besetzung des Landes durch die Nazis. Saras Schule wurde nach jüdischen Kindern durchsucht. Sie sollten deportiert werden. Ein Klassenkamerad, in den sie sogar ein klein wenig verliebt war, hatte sich unter dem Druck der deutschen Besatzer von Sara abgewendet.
Durch den Blick in die Vergangenheit will Sara ihren Enkel Julian dazu inspirieren, wieder Hoffnung in die Zukunft und Vertrauen in seine Mitmenschen zu finden. Sara erzählt deshalb auch, wie ihr die Flucht gelingen konnte: Mithilfe eines Mitschülers, der selbst – wegen seiner Verkrüppelung nach einer Kinderlähmung – zum Mobbingopfer geworden war. Durch den Verrat eines missgünstigen Klassenkameraden wird Julien verhaftet und ermordet. Nach dem Krieg emigriert Sara mit ihrem Vater, der wie sie den Holocaust überlebt hat, in die USA.
„Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen“, lautet der Satz, den Sara ihrem Enkel Julian mit ihrer Geschichte mit auf den weiteren Lebensweg geben will.
Comic-Vorlage
Er, der immer wieder in Streit mit Gleichaltrigen gerät, soll an diesem Beispiel lernen, dass Solidarität, Zusammenhalt und Hilfe auch in jungen Jahren hohe, humanitäre Güter sind. Die Erinnerungen seiner Großmutter sollen Julian immer daran erinnern, nie mehr wegzusehen und sich gegen Hass und Hetze zu engagieren.
Die Geschichte über Freundschaft und Hilfeleistung, die angesichts des faschistischen Nazi-Regimes aufblühte, ist heute wieder schmerzhaft aktuell. Der Film basiert auf der erfolgreichen Comic-Vorlage aus dem Jahr 2019 von der amerikanischen Autorin und Verlegerin Raquel J. Palacio. Er ist ein wenig betulich und mit einem mahnenden Zeigefinger inszeniert, aber er ist nicht nur gut gemeint, sondern auch – dank der überzeugend agierenden Schauspieler – gut anzuschauen.
INFO: USA 2023. 120 Min. Von Marc Forster. Mit Gillian Anderson, Helen Mirren, Ishai Golan.
Kommentare