Filmkritik zu "Weihnachten der Tiere": Der Weihnachtsmann treibt auf der Scholle
Von Gabriele Flossmann
Fünf Animationsfilme rund um das Weihnachtsfest, die Qualitäten wie Solidarität, Mut, Empathie, Gewitztheit und die Stärken vermeintlich schwacher Menschen zu einem Mix sehr unterhaltsamer Geschichten machen. Und wie sehr oft im Fantasy-Genre, sind es gewitzte Tiere, die sich in menschlichen Lebenssituationen verfangen und damit die Themen für kleinere Kinder verständlich aufbereiten.
Wie etwa ein Zugvogel, der irgendwo im ewigen Eis landet – dort wo der Weihnachtsmann seine „Sommerfrische“ verbringt, um für seinen weihnachtlichen Wintereinsatz am 24. Dezember so cool wie möglich zu bleiben. Durch einen dummen Zufall bricht das Eis und der Weihnachtsmann treibt auf einer Scholle übers Meer. So manches Tier muss sich also etwas einfallen lassen, um das Weihnachtsfest zu retten. Nicht nur der Ochs und der Esel in der Weihnachtskrippe.
Und dann wäre da noch die Frage: Wie kommt man an einen Weihnachtsbaum, wenn es so gut wie keine mehr gibt?
Für ein erwachsenes Publikum sind vor allem die höchst unterschiedlichen zeichnerischen Handschriften interessant. Sie zeugen von der großen Vielfalt an zeichnerischer Kreativität, die die Gattung Animationsfilm bieten kann.
Jede Geschichte besticht durch ihren eigenen visuellen Reichtum und die stilistische Einzigartigkeit. Die fünf Kurzfilme aus fünf Ländern – von Deutschland über den hohen Norden bis Japan – stehen auch für verschiedene Erzählkulturen, die auch durch die Zeichnungen der unterschiedlichen Winterlandschaften lebendig werden.
Erfreulich ist, dass die fünf Filme ihr junges Publikum ganz offensichtlich ernst nehmen und nie in Kitsch verfallen. Hier lösen die „Kleinsten“ große Probleme, ohne gleich zu „Helden“ oder „Supertieren“ stilisiert zu werden. Jede der fünf Geschichten ist von einer positiven, optimistischen Grundstimmung gezeichnet und könnte auch als eigenständiger Kurzfilm bestehen, doch zusammen ergeben sie ein stimmiges Gesamtwerk.
INFO: F 2024. 72 Min. Von Camille Alméras, Ceylan Beyoglu und Natalia Chernysheva.
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