Filmkritik zu "Treasure - Familie ist ein fremdes Land": Lena Dunham in Lily-Brett-Verfilmung

Hat das alte Familienporzellan zurückgekauft: Die großartige Lena Dunham (Mitte) als Ruth
Die deutsche Regisseurin Julia von Heinz hat Lily Bretts Holocaust- Roman „Zu viele Männer“ mit Lena Dunham verfilmt

Von Susanne Lintl

Alle müssen gehen, wenn sie das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz besichtigen. Nur Überlebende nicht: Sie werden in weißen Golfcarts chauffiert.

Wie Edek Rothwax, der auf Drängen seiner Tochter Ruth zurück in die tragische Familiengeschichte reist.

In Polen will Ruthie (grandios neurotisch: Lena Dunham) nach dem Mauerfall sehen, wo ihre Eltern aufgewachsen sind, wie sie gelebt und gelitten haben. Die in den USA lebende erfolgreiche Musikjournalistin vergattert ihren Vater (Stephen Fry), sie zu begleiten. Edek Rothwax fährt ihr zuliebe mit, obwohl er die Vergangenheit lieber ruhen lassen würde. Und bereut die Reise dann doch nicht: Trotz aller schmerzhaften Erinnerungen bringt sie ihn seiner Tochter wieder näher.

Stephen Fry und Lena Dunham sind traurig, herzlich und selbst im Angesicht des Grauens noch komisch. Ein Glücksfall von einem Film über den Holocaust.

INFO: DE/FR 2024. 112 Min. Von Julia von Heinz. Mit Stephen Fry, Lena Dunham.

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