Filmkritik zu "Tiergarten": Der Zoo als lebendiges Museum

„Tiergarten“: Doku über das Halten von Tieren
Visuell eindrucksvolle Doku über den Tierpark Schönbrunn und die Chancen, dem Artensterben Einhalt zu geibeten

Von Gabriele Flossmann

„Es wurden keine Tiere verletzt.“ Kino-Besucher kennen diesen berühmten Satz aus dem Abspann zahlreicher Filme, in denen dressierte Vierpföter so etwas wie Schauspiel-Rollen spielen.

Aber wie verhielt es sich bei dieser Doku, die sich mit tierischen Zuständen in einem Zoo auseinandersetzt? Sind Tiergärten nach ethischen Gesichtspunkten überhaupt berechtigt? Dass das Konzept von Tieren hinter Gittern umstritten ist und nicht nur radikalen Naturschützern ein mulmiges Gefühl vermittelt, ist auch in diesem Film ein Thema. Viel mehr aber handelt er davon, dass den Zoologischen Gärten auch eine bedeutende Rolle im Artenschutz zukommt.

Denn es gibt nur zwei Orte, in denen man Kreaturen aus den verschiedensten Weltregionen bestaunen kann: Die toten Tiere in naturhistorischen Museen und die lebenden in zoologischen Gärten. Und es ist die Absicht des Dokumentarfilmers und Autors Andreas Guttner, diese Einrichtungen als Hoffnung für eine denaturierte Zukunft zu präsentieren. Der nicht nur visuell eindrucksvolle Film präsentiert den Zoo als lebendiges Museum.

Der Zoo ist darin mehr als „nur“ ein Ausstellungsraum für seltene bedrohte Tierarten. Er wird als deren Überlebenskonzept präsentiert.

INFO: Österreich 2024. 88 Minuten. Von Hans Andreas Guttner.

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