Inspiriert wurde der Film von der Legende von Hanuman – einer hinduistische Gottheit in der Gestalt eines Affen. An den meiste Abenden der Woche wird der Affenmann geschlagen und bekommt zusätzliches Geld, wenn dabei Blut fließt. Mit seinen stark vernarbten Händen und seinem stillen Gesichtsausdruck sieht der Junge vielleicht nicht wie der stärkste Kerl im Raum aus, aber Patel nutzt seine unglaublich ausdrucksstarken Augen schon früh, um Tatkraft zu vermitteln.
Dieser junge Mann hat ein Ziel. Nichts wird ihn aufhalten. Aber: Diejenigen, die den Film sehen wollen, weil sie auf der Suche nach Non-Stop-Action sind, werden nicht so ganz auf ihre Kosten kommen. Denn mehr noch als auf die Action konzentriert sich der Film auf das Schicksal des Mannes, der hinter der Affenmaske steckt.
Abgesehen von den Kampfszenen und viel Training gibt es in „Monkey Man“ eigentlich nur zwei Actionsequenzen, aber sie sind spektakulär. Patel hat Action-Vorlagen aus der ganzen Welt übernommen und sie mit einer Brutalität angereichert, die man in Hollywood-Filmen nicht oft sieht. „Monkey Man“ ist blutig und intensiv. Knochen brechen, Blut spritzt und die Kampfsequenzen wirken noch aufwendiger choreografiert als „John Wick“ oder „Mission: Impossible“. Schweißtreibend – auch für das Publikum. Es ist unmöglich, wegzuschauen oder zu wissen, was als nächstes kommt. Aber dafür stockt der Film an anderen Stellen.
Mit politischen Subtexten, die für ein Publikum, das die aktuellen Probleme Indiens nicht kennt, schwierig zu verstehen sind. Religion, Mythologie, Gleichberechtigung, Politik – all das ist in dieser Geschichte auf eine Weise verwoben, die etwas schwer verdaulich ist.
Zu viele Rückblenden und ein emotionaler Ballast, der das Publikum zwischen den Actionszenen nicht wirklich zu packen weiß, zeigen, dass Dev Patel als Regisseur noch Einiges zu lernen hat. Aber der exotische Erstlingsfilm zeugt von seinem Talent.
INFO: USA/KAN/IND/SGP 2024. 121 Min. Von und mit Dev Patel. Mit Sharlto Copley.
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