Filmkritik zu "Husky Toni": Schlittenfahren für Kinder mit Krebs

„Husky Toni“ betreibt ein Camp mit Schlittenhunden 
Doku über Anton Kuttner, der als "Husky Toni" ein Camp betreibt, in dem er Kindern mit Krebserkrankungen eine Erlebniswelt bietet

Von Gabriele Flossmann

Vor rund zehn Jahren rief Anton Kuttner, der Held dieses Dokumentarfilms – wobei die Bezeichnung „Held“ auf ihn voll zutrifft – den Verein „Husky Tonis Kindertraum“ ins Leben. Mit dem Ziel, krebserkrankten Kindern eine Erlebniswelt zu bieten, in der sie ihre Leiden – zumindest vorübergehend – vergessen konnten: Vom wolligen und wohligen Gefühl, einen Schlittenhund streicheln zu dürfen, bis hin zu Ausfahrten mit dem Hundeschlitten.

Was diese Abenteuer in einem physisch wie psychisch geschützten Raum für ein krankes Kind bedeuten, weiß Anton Kuttner - alias „Husky Toni“ – selbst nur allzu genau: Wegen einer Leukämieerkrankung war er zwischen seinem sechsten und siebten Lebensjahr in einem Spitalzimmer eingesperrt. Seine Mutter konnte ihn nur selten besuchen, denn sie arbeitete als Näherin und verdiente nicht viel Geld. Er überlebte knapp eine Knochenmarktransplantation – als Einziger in der Krankenhausstation.

Der Film erzählt nun die wahre Geschichte über sein Schicksal. Inmitten der Berge Vorarlbergs betreibt Toni – inzwischen von einer weiteren Krebserkrankung genesen – ein kleines Camp mit 15 Huskys. Für Besucher, die ein Abenteuer oder einfach nur Ruhe und Erholung suchen. Das Versorgen der Hunde und ausgiebige Schlittenfahrten in der atemberaubenden Landschaft gehören zu Husky-Tonis täglichem Leben. Mit Gesprächen zwischen ihm und den Eltern eines an Leukämie erkrankten Mädchens ergründet er, wie man so ein Schicksal verarbeiten kann. Ein etwas langsamer, aber keineswegs langweiliger Dokumentarfilm, der Ruhe und Hoffnung ausstrahlt.

INFO: Österreich 2024. 86 Minuten. Von Ulrich Grimm. Mit Anton Kuttner.

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