Filmkritik zu "Fack ju Göthe"-Spin-off: „Fack ju, ihr Grimm-Brüder!“
Von Gabriele Flossmann
Schamlose Unterhaltung kann manchmal ein Grund zum Fremdschämen sein. In einem Horrormoment ließ der der deutsche Drehbuchautor und Regisseur Bora Dagtekin die jungen Heldinnen und Helden seines Films im Klassenzimmer mit einem Betäubungsmittelzäpfchen hantieren. Um es fachgerecht – also genau wie im Beipackzettel verordnet - zu verabreichen, entblößten sie das Hinterteil ihres Lehrers. Die Aktion geht schief. Wie? Das will man sich gar nicht mehr so genau vorstellen.
Das wegen seiner Vorliebe für Fäkalhumor berüchtigte deutsche Unterhaltungskino fiel jedenfalls mit dieser Szene zurück in eine längst überwunden geglaubte Phase. Zu sehen war die Szene in „Fack ju Göhte 3“. Der dritte Teil war zwar nicht mehr so erfolgreich Teil 1 und Teil 2 dieser Bildungskatastrophen-Komödienserie, erreichte aber im deutschsprachigen Raum immer noch ein Millionenpublikum. Aber wie sollte man, nachdem man für die Betäubungsmittelzäpfchen-Szene eh schon die Hose endgültig runtergelassen hatte, noch ein „Fack ju Göhte 4“ draufsetzen? Es war also höchste Zeit für ein erstes Spin-off.
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