Filmkritik zu "Broke. Alone. A Kinky Love Story": Cam-Girl-Job für die Miete

Nora Islei als Studentin, die online ihr Geld verdient
Eine Studentin verdient sich in der Zeit der Quarantäne ihr Geld, in dem sie als Cam-Girl online ihre Dienste anbietet

Von Gabriele Flossmann

Auch wenn man Filmen wie „50 Shades of Grey“ kritisch gegenübersteht – sie haben doch etwas geschafft: Nämlich diverse BDSM-Sexualpräferenzen ins Bewusstsein des Mainstreams zu heben. Ob in positivem oder negativem Sinne – es setzten sich seither mehr Menschen damit auseinander. Schon der Untertitel des neuen Films - „A Kinky Love Story“ – deutet bereits darauf hin, dass er einmal sich in diesem sexuellen Spektrum bewegt. Dank der Hauptdarstellerin Nora Islei ist dieses Unterfangen gar nicht peinlich, sondern sogar ziemlich unterhaltsam geworden.

Die ganze Chose beginnt damit, dass die von Islei gespielte Kunststudentin Sarah wegen der von ihr ausgehenden Ansteckungsgefahr zwei Wochen in Quarantäne muss. Aber es kommt noch dicker: Sie erwischt ihren Freund in flagranti mit einer anderen Frau. Noch dazu mit einer, für deren „Dienste“ er auch noch Geld hinblättern musste, weil er sie aus dem Katalog eines Online-Camgirl-Services zu sich beordert hatte. Das ganze Geld, das Sarah für die längst fällige Miete ihrer Wohnung zur Seite gelegt hatte, hat er mit teurem Sex verjubelt. Und somit steht Sarah vor dem Rauswurf. Um wegen der Mietkosten nicht ihren Vater um Hilfe bitten zu müssen, versucht sich Sarah nun ebenfalls als Camgirl.

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Muss als Cam-Girl bizarre Kundenwünsche erfüllen

In Quarantäne gibt es eh kaum anderes zu tun. Und sie staunt nicht schlecht, als sie mit den bizarren Wünschen ihrer Kunden konfrontiert wird. Die Wahl der Pandemie als Zeitraum für Sarahs Geschichte ist clever. Während man sich körperlich voneinander fernhalten sollte, wollen die Figuren dieses Films so etwas wie Intimität erfahren. Nach dem Motto: Jetzt erst recht!

Sarah setzt mit ihrer neuen Tätigkeit quasi ihr abgebrochenes Psychologie-Studium fort, indem sie sich auch auf emotionaler Ebene mit ihren Kunden auseinandersetzt. Das reicht zwar selten über Ratschläge wie „Sei einfach du selbst“ oder „Macho-Gehabe kommt bei Frauen nicht gut an“ hinaus, aber der Film ist trotzdem unterhaltsam.

INFO: D 2024. 95 Min. Von Anna Unterweger. Mit Nora Islei, Julian Bloedorn.

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