Filmkritik zu "Bridget Jones - Verrückt nach ihm": Sie ist wieder da

Zu schön, um wahr zu sein: Bridget und ihr junger Baum-Adonis (Leo Woodall)
Renée Zellweger als verwitwetete Mutter von zwei Kindern ist noch einmal liebenswert-schusselig
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Von Susanne Lintl

Eigentlich braucht es nur einen Satz, um sich wieder im „Bridget Jones“–Universum einzufinden. „Warum bringt dich deine Oma im Pyjama zur Schule?“, fragt eine Freundin von Bridgets Tochter Mabel, als sie – anders als die aus dem Ei gepellten Mütter – im Schlabberlook aus dem Auto steigt. Bridget lacht, sie ist eben so – chaotisch, tollpatschig und hoffnungslos ehrlich, kurz: eine liebenswerte Antiheldin.

Über neun Jahre hat es nun gedauert, dass die Fangemeinde von Renée Zellweger, Hugh Grant und Colin Firth auf eine Wiederauferstehung der Bridget-Selbstfindungsgeschichte warten musste. Nach dem Hadern mit ihrem Aussehen („Schokolade zum Frühstück“), einer schwierigen Sinn- und Partnersuche („Am Rande des Wahnsinns“) und ihrer – endlich! – Entscheidung für den smarten Mark Darcy („Bridget Jones’ Baby“, ach, Colin!) ist Bridget nun Anfang 50, Mutter zweier Kinder und verwitwet. Mark Darcy ist bei einer humanitären Hilfsmission im Sudan getötet worden. Zu seinem vierten Todestag kommen Familie und Freunde in London zu einer Feier zusammen. Bei ebendieser ermutigen alle Anwesenden Bridget, doch „wieder zu leben“. Colin Firth taucht übrigens auch auf – als guter Geist, der noch immer präsent ist.

Dennoch: Bridget beherzigt den Rat ihrer Freunde und nimmt als ersten Schritt wieder einen Job als Fernsehproduzentin an. Auch das eingeschlafene Liebesleben soll angekurbelt werden. Eine Freundin meldet sie bei Tinder an: Mit dem Slogan „Tragische Witwe sucht nach sexueller Erweckung“ ist allerdings keine amouröse Erfolgsstory abzusehen.

Ihren neuen Love Interest findet Bridget kurioserweise im Park. Genauer: Wie ein Klammeraffe auf einem Baum hängend, sich vor dem Abstieg fürchtend. Da taucht wie aus dem Nichts ein unverschämt knackiger Park Ranger auf, der ihr und den Kids vom Baum herunterhilft. Roxster, der „Baum-Adonis“ hat noch viele andere Qualitäten, deren Erforschung Bridget sichtliches Vergnügen bereitet und ihre Freundinnen vor Neid fast platzen lässt.

Lehrer oder Adonis?

Dann wäre da noch Mr. Wallaker, der verständnisvolle Mathelehrer ihrer Kinder. Im Gegensatz zum Baum-Adonis ist er schon raus aus dem Studentenalter und kann auch an anderes als Sex denken. Er ist immer da, wenn Bridget eine Schulter zum Anlehnen braucht oder eine Hand zum Aus-dem-Schlamassel-Ziehen.

Filmkritik zu "Bridget Jones - Verrückt nach ihm": Sie ist wieder da

Schusselig wie immer: "Bridget Jones - Verrückt nach ihm"

Filmkunst ist das keine, aber wunderbar professionelle Unterhaltung. Wenn Bridget mit entstellter Schlauchboot-Lippe zum Date erscheint, hat man Mitleid mit ihr. Wenn der Baum-Adonis (herrlich anzusehen: Leo Woodall) mit seinem makellosen Oberkörper in den Pool hechtet, um einen Hund zu retten, freut man sich, dass alle Frauen Bridget um ihn beneiden. Wenn sie Mr. Wallaker sanft umarmt, während er Klavier spielt, geht einem auch das Herz auf. Und wenn Hugh Grant, der in die Jahre gekommene Frauenheld, als Daniel den Babysitter für Bridgets Kinder gibt, würde man ihr gerne zurufen: „Cooler Typ, aber Gott sei Dank hast du ihn nicht genommen!“

„Bridget Jones“ ist wie eine Tasse heißer Schokolade an einem Wintertag und wie der ermutigende Anruf einer guten Freundin, wenn es einem schlecht geht: einfach herzerwärmend.

INFO: USA 2025. 130 Min. Von Michael Morris. Mit Renée Zellweger, Leo Woodall.

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