„Festspielpräsidentin ist viel mehr als Ministerin“

„Festspielpräsidentin ist viel mehr als Ministerin“
Helga Rabl-Stadler. In 27 Jahren als Präsidentin der Salzburger Festspiele wurde sie zur Grande Dame der Kulturszene. Nun hat sie die Schlüssel zum Festspielbezirk abgegeben – und kämpft um ein Festspielmuseum

Sie war der Booster der Salzburger Festspiele in der Pandemie: Ihrem unerschütterlichen Willen ist es zu verdanken, dass 2020 und 2021 Programm geboten wurde. Doch nun, nach knapp 27 Jahren, lief ihr achtmal verlängerter Vertrag als Präsidentin aus. In dieser Zeitspanne gab es 1.166 Spieltage mit 5.626 Vorstellungen, darunter 396 Premieren und 45 Uraufführungen. Das Gesamtbudget betrug 1,37 Milliarden Euro, allein die Personalkosten beliefen sich auf eine Milliarde. Über den Kartenverkauf wurden 693 Millionen (also mehr als die Hälfte der Ausgaben) erlöst, an Sponsorgeldern stellte Helga Rabl-Stadler 150 Millionen Euro auf – und weitere 17 Millionen für ihr Lieblingsprojekt, den Ausbau des Kleinen Festspielhauses zum Haus für Mozart.

KURIER: Sie mussten Ihr Büro räumen – und wollten einen Flohmarkt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter veranstalten. Wie viel sammelten Sie für den guten Zweck?

Helga Rabl-Stadler: Mir wurde der Flohmarkt ausgeredet. Ich habe die Bücher, CDs, Vasen und anderen Kleinigkeiten einfach verschenkt. Die Kleider aber würde ich gerne an die Frau bringen. Ich brauche ja nun nicht mehr so viele Abendkleider – und seit 1995 bin ich auch ein bisschen runder geworden.

Wie viele haben Sie denn?

27 Saisonen lang hatte ich an rund 40 Tagen festlich gekleidet zu sein. 50 Abendkleider werden es schon sein.

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