"Festspiele werden etwas Einmaliges"

"Festspiele werden etwas Einmaliges"
Der neue Intendant der Salzburger Festspiele Alexander Pereira kündigte sein erstes Programm an. Das dauert fünf Tage länger als zuletzt.

Nach einigen Zwischenstationen haben sie nun doch noch an die Salzach gefunden: Intendant Alexander Pereira und sein Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf präsentierten ihr Programm für 2012 endlich da, wo die Festspiele stattfinden werden. In Salzburg.
Genauer gesagt, in der Felsenreitschule, die den Herren der wohl passendere Hintergrund erschien als die profan-moderne SalzburgKulisse. Im alterwürdigen Rahmen wurde darüber berichtet, dass beziehungsweise was alles neu sein soll.
Denn, so Peirera, "die Festspiele werden etwas Einmaliges sein." - "Die Sonntage des Theaters", wie Bechtolf ergänzt. Hinter diesen anderen Formulierungen verbirgt sich bereits Gehörtes: Pereira will auf Wiederaufnahm en weitgehend verzichten. Und ab 2013 - für die kommende Saison war die Zeit zu knapp, dafür inszeniert Alvis Hermanis Zimmermanns "Die Soldaten" - im Musikbereich alljährlich eine Uraufführung zeigen.
Fünf zusätzliche Millionen Euro haben er und Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler dafür schon lukriert - teils durch neue Sponsoren, teils durch Kartenpreiserhöhungen -, die ausschließlich in die künstlerische Arbeit fließen sollen. Am Erhalt des Infrastrukturellen sollen nämlich auch künftig "die Subventionsgeber nicht vorbeikommen".

Spartenübergreifend

Pereira will schließlich in der Lage sein, "die Latte dorthin zu legen", wo er sich das vorstellt.
Heißt zum Beispiel: Ab kommendem Jahr dauern die Festspiele fünf Tage länger. Am 20. Juli beginnt ein Festival sakraler Musik, dessen Schwerpunkt neben christlichen auf jüdischen Werken liegen wird.
Einer Verpflichtung, einem Traum Max Reinhardts will man nachkommen, in dem die Theaterkünste zusammengeführt werden. Als ersten Schritt inszeniert Bechtolf Richard Strauss' "Ariadne auf Naxos" mit einem Einschub aus Molières
"Bürger als Edelmann".
"Ästhetische-inhaltliche Schmalführungen" interessieren den neuen Schauspielchef nicht. Auch er wälzt große Pläne. Einerseits jedes Jahr die Uraufführung eines österreichischen Autors, der gleichzeitig Festspielschreiber wird, andererseits den "Blick über den Tellerrand".
In Form internationaler Produktionen in englischer und französischer Sprache. Peter Brooks Tochter Irina wird diesmal dafür zuständig sein. Erstmals wird es auch ein Stück für Kinder geben. Und zum Abschluss einen Ball. Das verspricht Peirera: "Mulatschag bis in die Früh."

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