„Il trittico“ von Giacomo Puccini, die Neuproduktion vom vergangenen Oktober, wird wieder an der Staatsoper aufgeführt, mit einem weiteren Rollendebüt von Carlos Álvarez. Dabei kann er wieder einmal mit seiner großen Wandlungsfähigkeit überzeugen: Einerseits in „Il tabarro“ als betrogener und zum Mörder werdende Michele. Andererseits gefällt er als Titelheld in „Gianni Schicchi“, dem letzten Teil der Trilogie, mit großer Bühnenpräsenz und virtuoser Situationskomik aber auch vokaler Dominanz mit seinem prägnanten Bariton.
Apropos Wandlungsfähigkeit: Während bei dieser Komödie Michaela Schuster als aufgeregte Zita köstlich spielt, agiert und singt sie als erbarmungslose und Angst machende Fürstin in „Suor Angelica“ einfach grandios. Erwähnt seien noch der solide singende Joshua Guerrero als Micheles Nebenbuhler Luigi, wie auch das junge Liebespaar mit Florina Ilie als Lauretta mit feinem, leichtem Sopran sowie Bogdan Volkov als edel timbrierter Rinuccio. Auch die vielen Nebenrollen sind bestens besetzt. Da zeigt sich einmal mehr, über was für ein exzellentes Ensemble die Staatsoper verfügt.
Der leider scheidende Musikdirektor Philippe Jordan kann im Orchester der Staatsoper einen ungemein feinfühligen und aufgefächerten Puccini mit zartschmelzenden Tönen, aber auch veristischer, nur selten zu lauter Schärfe erzeugen.
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