Fast gefastet

Der Verzicht, auch der halbherzige, schafft Platz. Dieser muss dann aber nicht zwingend mit medialen Inhalten gefüllt werden.

Und, wie geht’s so mit den Fastenvorsätzen? Ich muss gestehen: Ich bin heuer beim alljährlichen Zuckerverzicht schwach geworden (aber Schokolade mit 85 % Kakaoanteil ist eh keine Süßigkeit, oder?). Und auch bei der Sozialmediennutzung ist noch Luft nach unten.

Die positiven Effekte der „Reinigung von innen“, an die gestern auch eine „kreuz & quer“-Doku erinnerte, sind dennoch nicht von der Hand zu weisen. Denn Verzicht, das ist schon in der geringfügigen Variante zu bemerken, schafft Platz – im Magen, im Kalender und im Gehirn.

Es kommt dann freilich drauf an, was man mit der mentalen Leerstandsimmobilie tut. Sie mit Postings zu tapezieren, in denen man sein Fasten als Heldentat feiert, ist erst recht wieder geistige Völlerei. Der Verzicht auf Selbstmediatisierung dagegen erscheint mir als hehres Ziel. Eine kleine TV-Kolumne wird man aber wohl noch schreiben dürfen.

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