Ewald Tatar: "Das Frequency abzusagen, wäre ein fatales Zeichen"
KURIER: Herr Tatar, als Präsident der Interessengemeinschaft Österreichische Veranstaltungswirtschaft (IGÖV) haben Sie heute den Startschuss für die Kampagne „Back to live“ von Kultur, Sport und Tourismus gegeben. Damit soll dem Publikum unter anderem mit TV-Spots und der Plattform www.backtolive.at wieder Lust auf Veranstaltungen gemacht werden. Sie sagen, Sie wollen den Leuten damit die Angst und die Vorsicht nehmen, die sich während der Pandemie etabliert hat. Bezieht sich das auf die Angst vor Ansteckung oder die Angst vor neuerlichen Verschiebungen?
Ewald Tatar: Das bezieht sich mehr auf die Angst vor neuerlichen Absagen. Wir haben ja jetzt eine Situation, wo sich jeder impfen lassen kann. Damit kann sich also jeder die Angst vor der Ansteckung selbst nehmen. Es geht da um eine gewisse Vorsicht, wo sich die Leute fragen, soll ich jetzt Tickets kaufen, vielleicht wird es ja doch wieder abgesagt. Mit der Kampagne wollen wir den Leuten diese Vorsicht nehmen und sagen, ja es geht jetzt weiter. Und wir glauben natürlich auch selbst daran. Es ist nicht so, dass ich mich da provokant herstelle und auf Zweckoptimismus mache. Ich spüre das ganz tief in mir drinnen. Ich habe schon vor einigen Monaten angekündigt, dass ich positiv in die Zukunft schaue, und das bestätigt sich bei mir Schritt für Schritt immer weiter.
Beim Frequency-Festival gab es keinerlei Vorsicht, das war sofort ausverkauft. Gibt es Tendenzen, in welchen Bereichen das Publikum zögerlicher Tickets kauft und in welchen es sich ausgehungert um Tickets reißt?
Bei Veranstaltungen, die noch für heuer oder irgendwann in nächster Zukunft angesetzt sind, sind die Leute zögerlicher. Wenn so ein Event angekündigt wird, sind sie zunächst euphorisch, dann kommt so eine leicht zögerliche Phase, wo sie noch ein bisschen abwarten, und dann geht es wieder weiter. Was sich natürlich beim Ticketkauf bemerkbar macht, sind Medienberichte wie zum Beispiel über die Delta-Variante des Corona-Virus. Da haben wir eine rege Diskussion, aber Faktum ist auch, dass wir gestern, ich glaube 84 Neuinfektionen hatten - also nichts. Und ich glaube, man muss jetzt schon langsam aufpassen, nicht immer alles schlechter zu machen, als es eigentlich ist. Warum können wir nicht einmal ein bisschen positiver sein? Die Zeichen zeigen alle in eine positive Richtung, dann lasst uns das doch mitleben.
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