Escape-Room im MuseumsQuartier: Flucht ist kein Spiel. Aber Kunst?

Escape-Room im MuseumsQuartier: Flucht ist kein Spiel. Aber Kunst?
Deborah Sengl gestaltete einen „Escape Room“ auf Basis der Erfahrungen Geflüchteter

Ein Schachbrett, einige Koffer, dazu ein Fernseher, der auf einem Kasten mit seltsam gemusterten Türen steht: Wer ein „Escaper“ ist, sagt Deborah Sengl, wird diese Anordnung sofort als Aufforderung zum Rätsellösen verstehen. Die Künstlerin bekennt, dass sie eine Zeitlang selbst intensiv in die Szene eingetaucht ist und alle verfügbaren Escape Rooms in Wien durchprobiert hat: Oft als Zwischennutzung für Leerstände installiert, haben sich die Raum-Arrangements, die nur durch die Lösung kniffliger Aufgaben wieder zu verlassen sind, zu einem globalen Phänomen gemausert.

Dass jetzt im ehemaligen „math.space“ des Wiener MuseumsQuartiers ein Escape-Room steht, war zunächst gar nicht geplant. Sengl, die in der Kunstwelt für ihre eindrucksvollen, oft mit Hilfe eines Tierpräparators angefertigten Mensch-Tier-Chimären bekannt ist, hatte die Idee 2015 ohne Hoffnung auf Umsetzung festgehalten: Den Anstoß, sagt sie, gab die Flüchtlingskrise und die Empathielosigkeit, die viele Menschen damals an den Tag legten.

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