Es tut nicht gut, wenn man einen Psychopathen spielt

Es tut nicht gut, wenn man einen Psychopathen spielt
Josef Kleindienst, Schriftsteller und Schauspieler, und sein etwas anderer Thriller "Mein Leben als Serienmörder"

Wenn Gott will, schießt ein Besen. Aber das wird den Konrad nicht beruhigen: Er bringt jeden Tag eine Frau um, an manchen Tagen zwei Frauen, denn – obwohl er Schriftsteller ist – spielt er in einem Film mit: einen Serienmörder spielt er, was er schon während der Dreharbeiten bereut. Wird ein Schauspieler für Stunden unzurechnungsfähig, wenn er Psychopathen spielt?

Leises Grauen

Er betrinkt sich , und in dieser Nacht wird in Wien 15 neben der Bar eine Prostituierte ermordet – Konrad wird verdächtigt (und erinnert sich an nichts). Könnte er? Nachdem er Frauen im Film erdrosselt und mit einem Betonkübel in einen See geworfen hat?

Der Kärntner Josef Kleindienst – selbst manchmal Schauspieler – schafft etwas erschreckend Leises, ein anderes Grauen, einen anderen Thriller. Trotzdem ist es ein Thriller, der tiefes Wasser scheut und auf Möglichkeiten verzichtet, Konrad „innen“ noch besser kennenzulernen. So lernen auch wir nichts dazu, aber – egal.

 

Josef Kleindienst:
„Mein Leben  als
Serienmörder“
Sonderzahl
Verlag.
184 Seiten.
20 Euro

KURIER-Wertung: ****

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