Es beginnt mit dem Tod

Petina Gappah
Petina Gappah und "Die Farben des Nachtfalters"

Memory sitzt in einer Todeszelle in Simbabwe. Brüllende Aufseherinnen, zänkische Mitgefangene, kein Klopapier. Man will von den Grausamkeiten gar nicht lesen. Doch Memorys Lebensgeschichte fesselt. Leider muss man oft sehr viel vom Gefängnisalltag lesen, bevor die Autorin, die in Simbabwe geboren wurde und in Graz Jus studiert hat, in Rückblenden von Memorys Leben erzählt.

Die Albino-Frau war ihr Leben lang eine Außenseiterin. Ihre Eltern haben sie an Lloyd, einen fremden Mann, verkauft. Der Weiße hatte der Mutter bei der Übergabe ein Bündel Geld zugesteckt, das diese hastig in ihren BH gestopft hat. Das sind die letzten Erinnerungen an ihre Familie in einem staubigen Armenviertel.

Als Lloyd Jahre später tot im Swimmingpool gefunden wird, wird Memory des Mordes verdächtigt. Nur eine Reporterin hört sich Memorys Geschichte an. Doch Erinnerungen sind immer bruchstückhaft und oft der Nährboden für Lebensirrtümer.


Petina Gappah:

„Die Farben des Nachtfalters
Übersetzt von Patricia Klobusiczky.
Arche Verlag. 352 Seiten. 22,70 Euro.

KURIER-Wertung: *** und ein halber Stern

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