Erste "Biennale der Künstler" in München eröffnet

Das Haus der Kunst in München mit Ausstellungsplakaten an der Fassade.
Bayerischer Minister: Mit NS-Vergangenheit des Hauses der Kunst auseinandersetzen.

Der bayerische Landes-Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) hat am Sonntag die erste "Biennale der Künstler" in München eröffnet. Die von zeitgenössischen Künstlern kuratierte Ausstellung steht unter dem Motto "Vanity Flair: Luxus und Vergänglichkeit" und ist bis zum 4. Oktober zu sehen. Künftig soll es die Ausstellung alle zwei Jahre im Haus der Kunst geben. Ihr Vorläufer war die Große Kunstausstellung, die mehr als 60 Jahren lang jährlich in München stattfand.

Eine Biennale schaffe Platz für eine gedankliche Atempause - für die Besucher und die Organisatoren, sagte Spaenle. Sie erlaube dem Ausstellungsmacher eine intensive Recherche nach künstlerischen Talenten und eine entsprechende Auswahl der Protagonisten.

Vorbelastet

"Mit der Biennale erleben wir das Haus der Kunst einmal mehr als ein offenes, international geprägtes Ausstellungshaus", sagte Spaenle. Angesichts der Geschichte des Hauses sei dies keine einfache Aufgabe: "Jeder Quadratmeter ist mit seiner NS-Vergangenheit vorbelastet und dementsprechend bedeutungsschwer aufgeladen." Für die Künstler bedeute dies, sich auch mit der Vergangenheit des Hauses auseinanderzusetzen. Er dankte den Organisatoren für ihren Einsatz für die Kunst und gegen das Vergessen.

Das Haus der Kunst wurde 1937 mit der ersten "Großen Deutschen Kunstausstellung" eröffnet. Nahezu zeitgleich wurde im Galeriegebäude am Hofgarten (heute das Deutsche Theatermuseum) die Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Bis 1939 fand jährlich der "Tag der Deutschen Kunst" statt, bei dem NS-Diktator Adolf Hitler als Redner auftrat.

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