Laut bis zum Schluss: Wacken-Fans feierten mit Alice Cooper

Heavy Metal, Heino, Hitze und zum krönenden Abschluss der Auftritt von Shockrocker-Legende Alice Cooper. Nach drei Tagen dröhnender Musik ging das größte Metal-Festival der Welt in der Nacht auf Sonntag zu Ende. Laut Veranstaltern waren auch heuer wieder mehr als 75.000 Menschen zu dem Festival im 1.800-Seelen-Ort Wacken gepilgert. Sonntag früh dröhnten dann die letzten Töne des 24. Wacken Open Air (W:O:A) über das knapp 220 Hektar großen Festivalgelände in Schleswig-Holstein, dann verließen die "Metalheads" den Platz vor den Hauptbühnen.
Als musikalische Höhepunkte am dritten Tag des 24. Wacken Open Airs standen unter anderem Schockrocker Alice Cooper, Nightwish und Subway to Sally auf dem Programm. Erstes Highlight war am Donnerstag die brachiale Feuer-Show von Rammstein gewesen - und der dazugehörige Überraschungsauftritt von Schlagersänger Heino. "Metal-Queen" Doro Pesch feierte in Wacken ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum. Die Band Motörhead brach ihren Auftritt am Freitagabend hingegen nach knapp 30 Minuten ab. Frontmann Lemmy Kilmister habe sich aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit schonen müssen, erklärte eine Bandsprecherin.
Das größte Metal-Festival der Welt in Bildern - Wacken 2013 im Rückblick:
Metal, Schlamm und Dosenbier
120 Bands - 75.000 Menschen pro Tag
Das W:O:A ist nach Angaben der Organisatoren das größte Heavy-Metal-Festival der Welt. Rund 120 Bands standen auf dem Programm, knapp 5.000 Menschen kümmerten sich um einen reibungslosen Ablauf. Am Sonntag wurde mit der Abreise der meisten "Metalheads" gerechnet. Dann wird aus dem Gelände wieder eine Kuhweide.
Todesfall: Überschattet wurde das Festival vom Tod eines 52-Jährigen. Er war am Freitagmorgen in seinem Zelt gefunden worden, Helfer konnten nichts mehr für ihn tun. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, werde von einer natürlichen Todesursache ausgegangen. Einen Unfall oder ein Verbrechen schlossen die Beamten aus. Ein Obduktion werde es nicht geben.
Ärztliche Hilfe: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zählte insgesamt rund 2.700 Festival-Besucher, die medizinische Hilfe benötigt hätten - meist wegen kleinerer Blessuren. Schwer verletzt hatte sich am Freitag ein 22-Jähriger aus Kiel, als er die Gaskartusche an einem Campingkocher wechseln wollte. Ausströmendes Gas soll sich an einem Grill entzündet haben - die Kartusche explodierte. Am Samstag lag der 22-Jährige nach Angaben der Polizei im künstlichen Koma. Sanitäter hatten zuvor erklärt, eine akute Lebensgefahr bestehe nicht.Wegen den hohen Temperaturen gab es unzählige Kreislaufzusammenbrüche. Abkühlung suchten die Besucher im örtlichen Schwimmbad und in der Waschstraße (siehe Bilder).
Diebstähle: Alleine an den ersten beiden Festivaltagen soll es Diebstähle "im mittleren zweistelligen Bereich" gegeben haben, zitierte der Rolling Stone die Polizei. Ebenfalls soll es auf dem Festivalgelände zu einem Raubüberfall mit Verletzten gekommen sein. "Wir hatten wenige Anzeigen und wenig Gewalt für eine Veranstaltung dieser Größe", sagte ein Sprecher. Es habe zwar wieder Diebstähle aus Zelten gegeben, aber nicht deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. "Wir sind jedes Mal überrascht, wie wenig hier passiert", resümierte er weiter.
Brand: Das erste Feuer gab es schon am Mittwochabend. Unbekannte schossen mit einer Leuchtpistole auf Zelte, Besucher konnten das Feuer rasch löschen.
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