Erben von Fritz Grünbaum erhalten sieben Schiele-Werke
Sieben Werke von Egon Schiele, die einst dem Kabarettisten Fritz Grünbaum gehörten, werden aus prominenten US-Sammlungen an dessen Erben zurückgegeben, berichtet die New York Times. Die Entscheidung wurde demnach vom Museum of Modern Art und der Morgan Library in New York, dem Santa Barbara Museum of Art (Kalifornien) sowie den Verantwortlichen der Privatsammlungen von Ronald Lauder und Serge Sabarsky freiwillig getroffen. Zuvor waren Schiele-Zeichnungen aus drei anderen US-Museen vom New Yorker Staatsanwalt beschlagnahmt worden.
Die Erben konnten sich demzufolge mit ihrer seit Jahrzehnten vehement vertretenen Ansicht durchsetzen, dass die einst von Grünbaum besessenen Kunstwerke NS-Raubkunst sind. Dieser Befund wurde vom österreichischen Kunstrückgabe-Beirat bisher nicht geteilt. Werke aus Grünbaum-Besitz hängen auch in der Albertina und im Leopold Museum.
Grünbaum wurde 1941 im KZ Dachau ermordet, seine Frau 1942 in Maly Trostinec. Die Kunstwerke gelangten in den 1950er Jahren über deren Schwester in den Handel. In Österreich sah man es nicht als gesichert an, dass die Übertragung an die Schwägerin unter Zwang erfolgt sei. Dem gegenüber steht u. a. eine Vollmacht, die Grünbaum in Dachau unterzeichnete und bei der er seine Vermögensangelegenheiten an seine Frau übertrug.
Bereits 2018 war es den Erben gelungen, Werke aus einstigem Grünbaum-Besitz vom britischen Händler Richard Nagy zurückzuerlangen. Zumindest sechs der nun restituierten Blätter sollen zugunsten einer Stiftung zur Musikförderung versteigert werden.
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