Neil Gaiman: Der Science-Fiction-Autor über die Verfilmung von "Sandman"

Jenna Coleman als „Johanna Constantine“, Tom Sturridge als „Dream“. Zu sehen bei Netflix
Der Comic-Star erzählt im Interview von Fanartikeln und wie man mit geschickter Besetzung die ursprünglichen Werke aufwerten kann.

Er ist ein Meister des Fantasy/Horror/Science Fiction-Genres und der Autor von Graphic Novels wie „Neverwhere“, „American Gods“, „Coraline“, „The Graveyard Book“, „Good Omens“ und „The Ocean at the End of the Lane“. Seine Kurzgeschichten und Romane wurden vielfach von Hollywood adaptiert, und er bleibt als Co-Produzent dafür verantwortlich, dass sie in seinem Sinne verfilmt werden. Neil Gaiman (61) ist geborener Brite, seine neueste Serie ist „Sandman“ mit Tom Sturridge, Jenna Coleman, Gwendoline Christie, Kirby Howell-Baptiste und Patton Oswalt. Der KURIER sprach mit dem Autor Neil Gaiman bei der Comic-Con in San Diego. 

KURIER: Seit 30 Jahren versucht man, aus Ihrem Comicbuch eine Serie zu machen. Wie hat sich Ihre Einstellung zu Ihrem Werk in dieser Zeit verändert?

Neil Gaiman: Der ärgste Teil dieses Prozesses war, zu lernen dem 26-, 27-, 28-jährigen Neil Gaiman zu vertrauen und mir einzugestehen, dass ich schon damals wusste, was ich tue, dass ich Talent hatte, das nicht erst über die Jahre gereift ist. Es gab Momente in der Vorproduktion, wo David Goyer und Allan Heinberg (sie haben die Serie gemeinsam mit Gaiman entwickelt, Anm.) brillante Ideen hatten, um etwas zu verbessern und zu verändern, aber sobald wir damit begannen, haben sie gesagt, eigentlich hat das in den Comics besser funktioniert, und wir kehrten zum Ursprung zurück.

Das gilt jetzt für diese Produktion, aber was war in den Jahren davor? Hat sich das Studio da eingemischt?

Ich kann mich sehr glücklich schätzen, dass sich nie jemand eingemischt hat. Als ich mit der Arbeit vor Jahren begann, ließ mich DC Comics einfach machen, weil sie keine Ahnung hatten, was ich tue.

Sie hatten auch Mitspracherecht bei der Besetzung, um nicht zu sagen ein Veto. Wie suchten Sie die Darsteller aus?

Wir haben mit Lucinda Syson eine wunderbare Besetzungsregisseurin, mit der ich schon vor Jahren an „Stardust“ zusammengearbeitet hatte. Das Casting selbst war von Schauspieler zu Schauspieler verschieden. Tom Sturridge war der erste Name in der ersten E-Mail, die ich von Lucinda bekommen habe. Sie hat uns vier Aufnahmen von Vorsprechen geschickt und Toms war eindeutig das Beste. Ich wollte mehr sehen, weil ich mir dachte, das kann ja nicht so einfach sein, aber nach 50, 60 weiteren Schauspielern wurde es langsam klar. Wir haben uns dann nicht ein paar hunderte angeschaut, aber es gab keinen Zweifel, dass er es ist. Und das waren nur wir, die Produzenten. Die arme Lucinda muss sich mehrere tausend angesehen haben.

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