Andere hätten wohl abgesagt
Es war ein traumhafter Abend ohne jegliches Risiko meteorologischer Beeinträchtigungen – buchstäblich "Klassik unter Sternen", heuer schon zum achten Mal mit "Elīna Garanča und Friends".
Zu Konzertbeginn brachte Moderatorin Barbara Rett auf ebenso virtuose wie charmante Art dem Publikum nahe, dass Garanča seit Anfang der Woche an einer schweren Infektion leide, weshalb ihr die Ärzte angesichts des hohen Risikos einer Stimmband-Schädigung vom Singen abgeraten hätten. "Ich kenne einige, die unter diesen Umständen abgesagt hätten", sagte Rett, "doch Elīna Garanča tut das nicht."
Programmänderung
Auf den letzten Teil der Nachricht reagierte das Publikum mit einem langen Applaus der Erleichterung und Begeisterung. Zwecks Stimmbandschonung für den Weltstar gab es dann ein paar Änderungen im Programm, die aber nicht Garančas persönliche Premiere mit "Samson, recherchant ma présence" ("Samson et Dalila" von Camille Saint-Saens) betrafen.
Mit ihrem wunderbaren Mezzosopran und wie immer perfekter Stimmtechnik sowie ihrer hinreißenden Musikalität interpretierte Garanča diese Arie.
Danach erfreute der aus Louisiana stammende Bariton Donnie Ray Albert mit dem berühmten Prolog aus Ruggero Leoncavallos "Pagliacci". Gefolgt von der ehemaligen "Miss California" und international gefragten Sopranistin Angel Blue mit einer Arie aus der kuriosen Oper "La Wally" von Alfredo Catalani, deren Libretto auf dem Roman "Die Geierwally" (1873) basiert.
Für die Programmzusammenstellung und musikalische Leitung sorgte wieder Garančas Gatte Karel Mark Chichon. Mit ihm musizierte das Symphonieorchester der Volksoper Wien mit großer Einsatzfreude auch einige Orchesterstücke wie etwa die Ouvertüre zu Rossinis "Guglielmo Tell".
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