Elfriede-Jelinek-Film im Kino: „Eine sprachliche Bildhauerin“

Elfriede-Jelinek-Film im Kino: „Eine sprachliche Bildhauerin“
Regisseurin Claudia Müller im Gespräch über ihr Elfriede-Jelinek-Porträt (Starttermin: 10. November), über ihre Annäherung an die Nobelpreis-Trägerin und deren Hassliebe zu Österreich.

von Susanne Lintl

Auch 18 Jahre nach dem Erhalt des Literaturnobelpreises erhitzt Elfriede Jelinek noch die Gemüter der – vor allem rechtsgerichteten – Österreicher. Als „Nestbeschmutzerin“ angefeindet und öffentlich diffamiert, zog sich die Künstlerin vollständig aus der Öffentlichkeit zurück und lebt vorwiegend in München. In ihrem Porträt „Elfriede Jelinek. Die Sprache von der Leine lassen“ nähert sich die deutsche Regisseurin Claudia Müller Jelinek auf einfühlsame und respektvolle Weise an. Dass auch das Publikum den Film als gelungen betrachtet, erlebte Müller bei der Viennale-Premiere. Es gab minutenlange Standing Ovations.

KURIER: Wie haben Sie es geschafft, Elfriede Jelinek so nahe zu kommen?

Claudia Müller: Das war ein Prozess. Ich hatte schon mal Kontakt zu ihr, weil ich einen Film über Valie Export gemacht habe und da hat sie einen ganz wunderbaren Text über die Valie geschrieben. Da hab ich sie gefragt, ob sie den für den Film nochmal sprechen würde und das hat sie gemacht. Daher hatten wir so einen losen Kontakt.

Kommentare