Kartoffelchips und betagte Sandwiches sind alles, was ihnen Gastgeber Oscar, der nach dem Scheitern seiner Ehe allein in seinem New Yorker Appartement lebt, aufwarten kann. Doch dann kommt Felix. Auch seine Ehe ist gescheitert. Er hadert mit dem Freitod. Oscar nimmt den Freund bei sich auf. Was dann passiert, ist vielen aus der Verfilmung von Simons Komödie anno 1968 mit Jack Lemmon und Walter Matthau bekannt: Oscar will mit Felix’ Hilfe die Gunst von einer der zwei Schwestern, die sich im Haus eine Wohnung teilen, gewinnen.
Slapstick, wohldosiert
Regisseurin Susi Weber kommt in ihrer Inszenierung ohne Aktualisierung aus – nicht einmal ein Handy kommt vor. Luis Graningers Bühne schafft ideale Bedingungen für eine flotte Tür-auf-Tür-zu-Komödie, Slapstick wohldosiert, inklusive. Das Beste: Weber vertraut dem Text und den Darstellern. Jagsch fasziniert als Felix. Man könnte ihm stundenlang dabei zusehen, wie er seine Wehwehchen zelebriert und seinem ausgeprägten Hang zur Sauberkeit bei ständigem Putzen frönt.
Seberg ist ihm ein würdiges Gegenüber, er changiert zwischen Draufgänger und Bonvivant. Auch die kleineren Rollen sind ausgezeichnet besetzt: Intendantin Kristina Sprenger zeigt mit Doris Hindinger das Schwesternpaar als ausgeflippte Kunstfiguren. Michael Duregger könnte einem Woody-Allen-Film entstiegen sein. Markus Hamele, Robert Kolar, und David Fuchs komplettieren ausgezeichnet. So funktioniert Komödie.
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