Ein sehr erfreulicher Simon Boccanegra

Ferruccio Furlanetto bei einem Konzert
Kritik: Mit großem Erfolg startete Mittwoch in der Wiener Staatsoper eine neue Aufführungsreihe von "Simon Boccanegra".

Mit großem Erfolg startete Mittwoch in der Wiener Staatsoper eine neue Aufführungsreihe von "Simon Boccanegra". Giuseppe Verdis Werk über politische Intrige und Liebe im 14. Jahrhundert – in der packenden Inszenierung von Peter Stein – war seit Oktober 2013 im Haus am Ring nicht mehr zu sehen. Nun steht es mit weiteren drei Vorstellungen auf dem Spielplan (25. und 29. Jänner sowie 1. Februar).

Die beinahe durchwegs hervorragende Besetzung bleibt bei allen Terminen gleich. Allen voran Ferruccio Furlanetto mit seiner Kombination aus profundem, kräftigem Bass mit warmem Timbre und facettenreichem Stimmeinsatz in der Partie des Fiesco. Eine helle Freude, ihm zuzuhören!

Ihm zur Seite Publikumsliebling Leo Nucci in der Titelpartie, der hie und da ein bisschen weniger durch Stimmvolumen, doch permanent mit großartiger Musikalität und Bühnenpersönlichkeit begeisterte.

Rollendebüt

Sehr erfreulich ging das Rollendebüt des gebürtigen Koreaners Alfred Kim als Gabriele Adorno über die Bühne. Der junge Tenor beeindruckte mit Stimmtechnik, Kraft ohne Forcieren und leidenschaftlicher Interpretation.

Barbara Frittoli erfreute mit schönem Timbre und sicherer Technik, war allerdings in etlichen Passagen wenig zu hören. Eine Tatsache, die nicht an der Lautstärke des Orchesters lag.

Marco Caria überzeugte gesanglich wie darstellerisch als Paolo; Dan Paul Dumitrescu als Pietro; Arina Holecek als Dienerin sowie Marian Talaba als Hauptmann.

Das Staatsopernorchester musizierte in Höchstform, mit hinreißenden Holzbläsersoli und perfekt homogenem Streicherklang. Philippe Auguin am Pult bot durch sein klares Dirigat die nötige Sicherheit.

INFOS: www.wiener-staatsoper.at

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