Ehemaliger Kunsthändler und Szenewirt Kurt Kalb 87-jährig gestorben

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Gründete Galerie Kalb und Szenetreff "Oswald & Kalb".

Der ehemalige Kunsthändler und Szenewirt Kurt Kalb ist am Sonntag (18. Dezember) im Alter von 87 Jahren nach kurzer Krankheit in Niederösterreich verstorben. Das teilten Freunde und Kollegen Kalbs der APA mit. Der gebürtige Salzburger war als Entdecker und Förderer der Wiener Avantgarde und als Gründer des Künstlerlokals "Oswald & Kalb" selbst lange eine legendäre Szenefigur.

Kalb wurde am 15. Oktober 1935 als Sohn eines Vorarlberger Installateurmeisters in Salzburg geboren. In Wien jobbte der ehemalige Installateurslehrling Anfang der 1950er zunächst als Bauhilfsarbeiter und als Bote eines Antiquitätenhändlers, ehe er sich 1964 mit einem eigenen Geschäft selbstständig machte.

1973 gründete Kalb die Galerie in der Grünangergasse, die ein Forum für damals noch kaum bekannte Künstler wie Georg Baselitz, Günter Brus, Otto Mühl oder Hermann Nitsch darstellte. Mit Werken von Maria Lassnig, Dieter Roth, Brus und Gerhard Rühm eröffnete er später eine zweite Galerie in der Prinz-Eugen-Straße und übersiedelte später in die Bäckerstraße. Später wurde seine "Galerie Kalb" zur "Galerie Hohenlohe und Kalb".

Das Lokal "Oswald & Kalb", das Kalb 1979 mit seiner damaligen Lebensgefährtin Evelyn Oswald einrichtete und 1983 wieder verkaufte, wurde ein legendärer Künstlertreffpunkt. Daneben engagierte Kalb sich auch als Berater in der Gestaltung und Konzeption einiger anderer Wiener Lokale, darunter das Cafe Salzgries und das Cafe Alt Wien.

1995 erhielt Kalb das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, 2006 folgte das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. Im Sommer soll ein Buch über Kalb als Galerist in den 1970er-Jahren erscheinen.

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