Eagles of Death Metal in Wien: "Die Zeit ist wertvoll"
Es muss eines der schwierigsten Rockkonzerte jemals gewesen sein. Am vergangenen Dienstag spielten die Eagles of Death Metal wieder in Paris. Ihr letztes Konzert dort, am 13. November 2015, wurde zum Schauplatz eines fürchterlichen Anschlages, 89 Menschen wurden von Terroristen ermordet.
"So etwas geht nie vorüber", sagt Josh Homme nun im Interview mit der Zeitschrift Kerrang. "Aber man will weitergehen, auf eine Art, die einen bestärkt. Der Versuch ist, alle zusammenzubringen, damit das, was übrig bleibt, größer ist."
Wieder in Paris aufzutreten sei "die schwierigste, herzzerreißendste Situation, vermischt mit dem erhebendsten Streben nach Licht, das man sich nur vorstellen kann, in gleichen Maßen schrecklich und unvergesslich", schildert der Musiker. Der Auftritt in Paris hat "einen Kreis geschlossen".
Aber die Eagles haben in der Stadt noch etwas Wichtiges vor: Sie wollen die erste Band sein, die im Bataclan spielt, wenn der Club Schauplatz des Terroranschlages – wiedereröffnet. "Wenn du dich mit einem von uns anlegst, legst du dich mit uns allen an. Das muss das Mantra sein", sagt Jesse Hughes.
Verpflichtung
Die beiden beschwören die Kraft des Rock’n’Roll – auch wenn es abgedroschen klinge. Homme: "Wann sieht man die Gemeinschaft des Rock’n’Roll auf so ehrliche Weise? Die Umstände haben uns zu etwas gemacht, das wir uns nicht ausgesucht haben. Ich hätte das nie so gewollt. Aber damit einher geht die Verpflichtung, sich treu zu bleiben."
Und das sei das Bewusstsein der Rockmusik: "Die Zeit verfliegt, sie ist wertvoll – und sie ist jetzt", sagt Hughes (der auf Grund seiner Pro-Waffen-Haltung jüngst auch viel Kritik einstecken musste). Und Homme ergänzt: "Man darf keine Zeit verschwenden."
Am Montag (22.2.) nun spielen die Eagles of Death Metal im Wiener Gasometer. Dorthin war das Konzert, das in der kleineren Arena stattfinden sollte, verlegt worden.
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