Dritter Tag am Nova Rock mit Staub in den Lungen und Musik im Ohr

NOVA ROCK 2022: KONZERT - DEICHKIND
Deichkind ließen die Party steigen. Ukrainische Band Jinjer kritisierte "fucking Putin Regime".

Am dritten Nova Rock-Tag kehrte der Staub auf die Pannonia Fields zurück: Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich die Fans von Beginn an vor den Bühnen, feierten mit The Offspring, sangen mit Seiler und Speer oder übten sich im politischen Protest bei der ukrainischen Band Jinjer. Zu späterer Stunde gab es dann einen Exkurs in dadaistischem Pop mit Deichkind.

Wie man harte Gitarren und den lockeren Hüftschwung des Rock'n'Roll zusammenfügt, zeigten die Dänen Volbeat: Sänger Michael Poulsen und seine drei Kollegen sind mittlerweile alte Bekannte am Nova Rock, wo sie in regelmäßigen Abständen den Headliner-Slot besetzen dürfen. "Es ist lange her", meinte Poulsen zum Publikum. "Ihr schaut alt aus - und ich auch!"

NOVA ROCK 2022: KONZERT - VOLBEAT

Es muss aber natürlich nicht nur geradlinig sein. Deichkind wissen immerhin, dass mit einer ordentlichen Bühnenshow und viel Liebe zum Abseitigen so ziemlich alles möglich ist.  Eine Lösung für aktuelle Probleme gab es oben drauf: "Die Welt ist noch nicht durch. Ihr müsst nur die fetten, alten, reichen Säcke loswerden", meinte die Formation. "Dann geht es auch wieder aufwärts."

NOVA ROCK 2022: KONZERT - DEICHKIND

"Irgendwie sind wir zum Inventar geworden", schmunzelte das Duo Seiler und Speer vor dem Auftritt - und es behielt recht damit. Von manchen Bands scheint das Nova-Publikum nicht genug zu bekommen.

NOVA ROCK 2022: KONZERT - SEILER UND SPEER

Für politische Töne hatte am Nachmittag die ukrainische Metalband Jinjer gesorgt. "Wir sind hier, um auf die Probleme in unserer Heimat aufmerksam zu machen, auf all die Zerstörung", sagte Sängerin Tatiana Shmailyuk beim durch und durch harten wie starken Auftritt. Sie bedankte sich für "all die Solidarität, für all die humanitäre Hilfe, für all die Unterstützung" gegen das "fucking Putin Regime". Die Gruppe spielte sich die Wut regelrecht von der Seele. "Wir wollen unser Zuhause zurück!", forderte Shmailyuk, die sang, schrie und grölte. Im Hintergrund prangte ein Friedenszeichen in den Farben der Ukrainefahne.

NOVA ROCK 2022: KONZERT - JINJER

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