So definiert Billie Eilish am Beginn der Dokumentation "The World’s A Little Blurry" ihre Mission als jüngste, talentierteste und erfolgreichste Musikerin dieser Zeit. Mit 13 Jahren stellte sie den Song "Ocean Eyes" ins Internet. Damit begann ihre Reise zu fünf Grammys, Auftritten auf den größten Festivals der Welt und über 76 Millionen Followern auf Instagram.
In dieser Dokumentation, die Donnerstagnacht Premiere hatte und nun auf Apple TV+ zu sehen ist, zeichnet Regisseur R. J. Cutler den Weg der 19-Jährigen nach – so clever, dass man nach 140 Minuten das Gefühl hat, ein Stück weit selbst dabei gewesen zu sein. Cutler verzichtet komplett auf Interviews und Kommentare von anderen, konzentriert sich stattdessen ausschließlich auf das Beobachten von Eilish’s Alltag – privat und zu Hause im Bett genauso wie backstage bei Konzerten und beim Besuch von Radiostationen.
Die Kamera ist dabei, wenn sie mit ihrem ebenso talentierten Produzenten-Bruder Finneas in dessen Schlafzimmer im Familienhaus in Los Angeles die Songs des Debüt-Albums „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“ erarbeitet. Auch, wenn Eilish mit der Mutter als Stand-In im Garten das Video zu "When The Party’s Over" konzipiert und die Regie-Anweisungen erarbeitet, bis die schwarzen Tränen rinnen.
Man spürt im Verlauf der Doku aber auch deutlich, wie der Druck auf den Teenager steigt und bei Eilish die Selbstzweifel schürt.
Zwischen all das sind kurze Szenen aus Privatvideos geschnitten, die den Star der Doku und Finneas als Kleinkinder am Klavier zeigen. Und ein Selfie-Video, in dem die elfjährige Eilish weint, weil sie so unsterblich in Justin Bieber verliebt ist. Das Happy-End dazu kommt am Schluss: Eilish sitzt nach der Grammy-Verleihung in ihrer Garderobe, und Bieber ruft an, um ihr und Finneas zu gratulieren.
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