Dirigent Raphaël Pichon: "Die Musik ist unsere einzige Waffe“

Dirigent Raphaël Pichon: "Die Musik ist unsere einzige Waffe“
Dirigiert Mozarts „Requiem“ in Castellucci-Inszenierung bis 5. April bei den Wiener Festwochen (Von Susanne Zobl).

Oft ist es nur ein Augenblick, der ein Kunstwerk plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lässt, der den Blick freigibt auf seine wirkliche Größe. In „Requiem“, Romeo Castelluccis szenischer Umsetzung von Mozarts Totenmesse, gibt es nicht nur einen. Etwa, wenn während des „Confutatis“ der Name der Stadt „Tschnernobyl“ aufleuchtet. Oder irgendwann ein ausgebranntes Auto auf der Bühne auftaucht, die Assoziation zu Bildern vom Krieg aus der Ukraine liegt nahe. Verstörend, wenn dann am Ende nichts mehr bleibt als die Auslöschung des menschlichen Lebens. Kaum zu glauben, dass diese Bilder aus dem Jahr 2019 stammen.

Der Dirigent Raphaël Pichon hatte „Requiem“ gemeinsam mit Castellucci für das Festival in Aix-en-Provence erarbeitet. Ein Jahr später hätten es die Wiener Festwochen zeigen wollen, doch das verhinderte das Virus. Nun ist „Requiem“ bis 5. April in der Halle E des Museumsquartier zu sehen. Der Kurier traf Raphaël Pichon während der Proben in Wien.

Kommentare