Die "verrückten" Abenteuer zweier Frauen in Italien

"Die Überglücklichen"
Kinostart der Tragikomödie

.Beatrice ist so flatterhaft wie einnehmend und redet gerne viel. Sie hält sich – nicht ganz freiwillig – in einer Therapie-Einrichtung in der Toskana auf. Weil es ihre Familie war, die diesen Landsitz als Psychiatrieanstalt gestiftet hat, gebärdet sie sich als Gutsherrin. Sie veranstaltet Pillentausch-Partys und bricht ins Schwesternzimmer ein, um die Krankenakte der Neuankommenden zu studieren. Eine dieser "Neuen" ist Donatella, eine in sich gekehrte junge Frau mit Tattoos und einem dunklen Geheimnis: In einer ausweglosen Situation hatte sie sich ins Meer gestürzt – mit ihrem kleinen Sohn im Arm. Die beiden wurden gerettet – aber Donatella ist seither als potenzielle (Selbst-)Mörderin stigmatisiert.

Trotz ihrer Unterschiedlichkeit wächst zwischen Beatrice und Donatella eine Freundschaft. Eines Tages entkommen die beiden – fast ungewollt – der Therapieanstalt. Ein verrücktes, atemloses Roadmovie beginnt, das ein wenig an "Thelma & Louise" erinnert. Trotz des exaltierten Spiels mit der Unwahrscheinlichkeit kippt der Film nie ins Peinliche. Stattdessen kokettiert er mit dem realen gesellschaftlichen Irrsinn. Schauspielerisch können die beiden Hauptdarstellerinnen überzeugen – die Nebenrollen sind mit wirklichen Insassinnen einer psychiatrischen Klinik entsprechend stimmig und überzeugend besetzt.

Die Überglücklichen. I 2016. 116 Min. Von Paolo Virzi. Mit Valeria Bruni Tedeschi, Micaela Ramazzotti

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