Die Untoten kehren dank Corona zurück - auch in der Kunst

Katharina Swoboda greift in ihrer Arbeit die traditionellen „Vampirgräber“ auf.
Die mythischen Blutsauger waren öfters Sinnbilder viraler Bedrohung. Eine Schau im Kunstraum Niederösterreich betrachtet sie von der kulturellen Seite.

Wer sich das Coronavirus vergegenwärtigt, denkt aller Wahrscheinlichkeit nach an jenes kugelförmige Ding mit stecknadelartigen Erweiterungen, das uns immer in Medienberichten oft begegnet.

Die schematisierte Darstellung einer mikroskopischen Ansicht sagt aber noch nichts über die unsichtbare Ausbreitung eines Virus aus. Ebenso wenig über den Umstand, dass es sich dabei nicht um einen lebendigen Organismus handelt, sondern um etwas scheinbar Untotes, das sich nur verbreiten kann, wenn es einen Wirt befällt und dessen Körperzellen von innen heraus verändert.

Für ein solches Wesen hat die Mythologie und Popkultur eine andere Darstellungsform gefunden. Es ist der Vampir.

Die Verbindung zwischen Viren und Vampiren ist dabei keineswegs neu: Die Horror-Kreatur, die schon seit der Antike in verschiedenen Kulturen nachweisbar ist und ab dem 18. Jahrhundert in Europa und den USA immer wieder Popularitätsschübe verzeichnete, scheint überhaupt ein Produkt von Krankheitsbildern zu sein, die man sich nicht erklären konnte. So dürfte die Porphyrie, eine Stoffwechselerkrankung, die mit schmerzhafter Lichtempfindlichkeit und Zahnverformungen einhergehen kann, für die Anatomie des Vampirs Pate gestanden zu haben.

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