Die Toten Hosen mit Gerhard Polt: Punk, Polka und bissiger Humor

Hosen-Sänger Campino fand sich neue Jobs als Trompeter und Harfinist.
Die Punk-Band, der Kabarettist und die Blasmusik-Combo lieferten im Wiener Konzerthaus einen ironsichen Rundumschlag.

Als "wilde Mischung aus schrägem Humor, Rock und bayrischem Mundartanarchismus" hatten die Toten Hosen, Gerhard Polt und die Blasmusik-Combo der Well-Brüder ihren Auftritt "Im Auge des Trommelfells" angekündigt. Genau das lieferte das Ensemble Freitag im Wiener Konzerthaus.

Polt schlüpfte hinterfotzig und entlarvend in die Rolle des schmierigen Musikmanagers Schikaneder, der die Hosen und die Well-Brüder unter Vertrag nehmen will.

Dazwischen spielten die Toten Hosen – akustisch und unterstützt von den Well-Brüdern – eigene Songs, wobei die Hits nicht so oft live Gehörtem Platz machten. Sänger Campino spielte Harfe, Trompete, Hackbrett, ein fünf Meter langes Alphorn und sang "Der Vogelfänger bin ich ja" aus Mozarts "Die Zauberflöte". Die Well-Brüder, jeder höchst versiert auf vielen Instrumenten, packten in ihre Bierzelt-Gstanzl ironische Rundumschläge, in denen sie von Grasser bis Gabalier, vom G-20-Gipfel über Pegida bis zum bayerischen Ministerpräsidenten alle und alles aufs Korn nahmen.

Vielleicht war das Programm damit inhaltlich und emotional nicht so fokussiert, wie man es von den Rock-Shows der Toten Hosen kennt. Aber es war ein Heidenspaß, der befreites Lachen über Missstände mit befreitem Abgehen auf Rhythmen zwischen Punk und Polka zu einem durchwegs unterhaltsamen Abend verbinden konnte.

INFO

Die Toten Hosen live mit ihrer Rockshow:

14. 8. Wiesen/Festivalzelt

15. 8. Innsbruck/Olympiahalle

Karten gibt es unter: 01/96 0 96 oder www.oeticket.com

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