Die Musikschule der Gauhauptstadt stellt sich der Vergangenheit

Gedenktafel in der Johannesgasse: Einweihung der Tafel mit Bürgermeister Ludwig, IKG-Präsident Deutsch, Rektor Mailath
Die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) stellte sich der Vergangenheit und brachte in der Johannesgasse eine Tafel an.

Ende März 1945, in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs, wurde der Unterricht in der Musikschule der Stadt Wien eingestellt. Die Wiederaufnahme erfolgte bereits am 2. Mai jenes Jahres, kurz nach der Befreiung vom NS-Regime und dem Beginn der Besatzung: Zum Direktor wurde Wilhelm Fischer bestellt; er war aufgrund seiner jüdischen Abstammung nach dem „Anschluss“ im März 1938 entlassen und als Hilfsarbeiter in der Rüstungsindustrie dienstverpflichtet worden.

Es gab zwar „grobe Entnazifizierungsmaßnahmen“, so die Zeithistorikerin Kathrin Raminger, allerdings hätten auf personeller Ebene „die Kontinuitäten“ überwogen: In der Regel durften nur NSDAP-Mitglieder nicht weiter unterrichten; Alfred Jerger, Rosalia Chladek, der ehemalige „illegale Nazi“ Walter Pach und andere hingegen waren nach der Wiedereröffnung „weiter an der Musikschule tätig“.

Kommentare