"Die Frage ist: Wie können wir ein Haus rentabel bespielen?"

VBW-Generaldirektor Thomas Drozda: „Endlich auf stabiler finanzieller Grundlage“
Expansionspläne, mehr Subvention fürs Musicals bei den Vereinigten Bühnen Wien – und viel Stoff für Diskussion.

Dem Beschluss im Gemeinderat über eine Zusatzsubvention von 4,9 Mio. Euro für 2014 für die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) am Freitag sieht Direktor Thomas Drozda „mit Sehnsucht entgegen. Nach fünf Jahren der Finanzierung aus Rücklagen und langer intensiver Diskussion stehen wir endlich auf einer stabilen und realistischen finanziellen Grundlage.“

Abgesichert sei damit das VBW-Musical-Orchester, mit dem derzeit Zukunftsprojekte und entsprechende Besetzungen diskutiert werde.

Und das Theater an der Wien? „Das hat ein jetzt gut abgesichertes Budget bis 2015 für alle ebenso umfangreichen wie faszinierenden Programmvorstellungen des Intendanten“, so Drozda.

Das zusätzliche Geld kommt von Wiens Finanzstadträtin Renate Brauner. Nicht aus dem Kulturbudget. Drozda: „Gleichzeitig gibt es den Wunsch, einen Budgetplan darzustellen – für 2015 in der gleichen Höhe wie 2014. Und ab 2016 mit einer deutlichen Absenkung. Der längerfristige Budgetpfad wird in den nächsten Monaten zu diskutieren sein.“

Neues Theater

Die entscheidende Frage dabei: Wie können die VBW ein Haus rentabel bespielen und betreiben? „Deshalb wird das Thema neues Theater mit bis zu 1800 Plätzen – eventuell am neuen Hauptbahnhof – genau geprüft hinsichtlich Bau- und Finanzierungskosten, aber auch auf Marktpotenziale“, so Drozda.

Und zu Gerüchten, ein privater Veranstalter wie Stage Entertainment könnte eventuell das Raimund Theater übernehmen: „Ich denke weder ans Aufgeben noch ans Zusperren. Wir sind gerade dabei, die Gesamtkonzeption zu überdenken und neu auszurichten.“ Die Publikumsnachfrage zeige: Produktionen wie „Tanz der Vampire“ oder „Elisabeth“ ließen sich ein Jahr lang in einer großen Spielstätte zumindest bei Showstart und an Wochenenden deutlich besser verkaufen. Dazu werde ein Vorschlag im Frühjahr 2014 vorliegen. Die Entscheidung liegt dann beim Eigentümer, der Stadt Wien.

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