Die Faszination der Monroe

Die Faszination der Monroe
Der Todestag des blonden Engels jährt sich am 5. August zum 50. Mal. Grund genug, der Film-Ikone Marilyn Monroe einen eigenen TV-Schwerpunkt zu widmen.

Vor genau 50 Jahren – am 5. August 1962 – holte der Himmel einen blonden Engel zu sich: Marilyn Monroe. Als Norma Jean Baker geboren, avancierte sie zur Kunstfigur: Hollywood-Diva und personifizierte Verführung. Ihr filmisches Schaffen überspannt mehr als 30 Filme, die sie in der Zeit von 1947 bis 1962 drehte. Ihr kurzes Leben – Marilyn wurde nur 36 Jahre alt – war trotzdem von ungezählten Höhenflügen, aber auch von tragischen Tiefpunkten gezeichnet.

Vom Foto-Model zum Leinwand-Star emporgestiegen, reihte sich ein privates Drama an das andere. Ihr omnipräsenter Einfluss auf das heutige Schaffen ist jedoch unumstritten. Das zeigen nicht nur die globalen Huldigungen zu ihrem Todestag. Die Marilyn-Manie kennt keine Grenzen: Die Haarfarbe Blond wurde dank der Monroe zum Hollywood-Ideal stilisiert. Künstler aus allen kreativen Richtungen nahmen und nehmen Anleihen von der amerikanischen Venus. Pop-Chamäleon Lady Gaga versuchte sich an dem lasziven Geburtstagsständchen, das die Monroe einst für Präsident John F. Kennedy hauchte.

Der ehemalige Präsident Bill Clinton war diesmal das auserwählte Geburtstagskind. Lady Gaga zelebrierte ihren Marilyn-Moment – und Clinton schrammte knapp an einem Herzinfarkt vorbei, wie er später scherzend gestand.

Dabei zeigte sich die Monroe in ihren Anfängen als American-Girl von nebenan. Und nicht als dralles Film-Weib. So zeichnete der Schriftsteller Truman Capote folgendes Bild des blonden Engels: "Sie wirkte wie ein pubertierendes Jüngferchen, das soeben in ein Waisenhaus eingeliefert worden ist und ihr trauriges Schicksal beklagt."

Abseits der Glanzfabrik wirkte sie mit Kopftuch und ohne Schminke eher unscheinbar und deplatziert. Es soll eine ungeheure Prozedur gewesen sein, die dunklen Haaransätze in blonde Brillanz zu transformieren. Lebenslang haderte sie mit der Reduzierung ihrer Person auf ihre weiblichen Reize. Ihr sehnlichstes Ziel war es, von der Gesellschaft als Charakter-Mimin wahrgenommen zu werden.

Der Mythos Monroe

Die Todes-Umstände des platinblonden Busenwunders der Schwarz-Weiß-Film-Ära sind jedoch bis heute ungeklärt. Faktum ist, dass man sie in ihrer Villa in Los Angeles nackt und mit Schlaftabletten vollgepumpt vorfand.

Kurz vor ihrem Tod litt sie zunehmend an Depressionen und versuchte diese Schmerzen mit einem Mix aus Alkohol und Tabletten zu ertränken. Das tragische Schicksal des Sexsymbols ist für Marilyn-Jünger bedauernswert – aber die Wirtschaft schöpft daraus noch heute ordentlich Profit. Mit Einnahmen von 27 Millionen Dollar im Jahr 2011 rangiert das blonde Wunder auf Platz 3 der reichsten Stars aus der Gruft.

Geld, das vor allem in den Kassa des Kanadiers Jamie Salter fließt: Er hält mit seiner Firma seit einem Jahr die Rechte an Marilyn Monroe – und verdient viel Geld mit der Unsterblichkeit dieser Ikone. Aber damit nicht genug: Mehr als 300 Biografien versuchen sich an der Entschlüsselung des blonden Mythos. Bildbände, Souvenirs und sogar eine eigene Modekollektion aus dem italienischen Designerhaus "Dolce & Gabbana" (im Frühjahr 2013) werden lanciert. Auch die Lookalikes-Manie kennt keine Grenzen: Ein prominentes Exempel bildet das gebeutelte Starlet Lindsay Lohan, die sich auf dem Cover des Playboy-Magazins in berühmter Monroe-Pose rekelt.

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