Der Riedl kann’s nicht gewesen sein

Therese Prammer
"Mörderische Wahrheiten": Der zweite Krimi von Theresa Prammer

Was soll man machen? Es ist wieder ein Krimi geworden.

Leider ... weil Theresa Prammer überhaupt keine Leichen braucht (und die Leser, die brauchen auch keine).

Aber verständlich ist es schon, denn gleich für ihren allerersten Kriminalroman, "Wiener Totenlieder", hat die Wiener Schriftstellerin und Schauspielerin den Leo-Perutz-Preis bekommen.

Damals ist in der Staatsoper der Monostatos tatsächlich verblutet, und warum sich darum ausgerechnet die Detektivin eines Möbelhauses kümmerte, muss uns hier nicht weiter beschäftigen.

DNA-Spuren

In "Mörderische Wahrheiten" mischt sich Frau Carlotta zum zweiten Mal ein:

Da war ein Mörder, der Riedl – ein Kinderarzt. Vor 30 Jahren brachte er sechs Kinder um. Zwei Tage nach seinem Tod im Gefängnis beim Fußballspielen wird ein Kind getötet, und auf dem Opfer ist DNA vom Riedl ...

Das Herz hämmert, das Blut rauscht in den Ohren, und nebenbei bekommt Carlotta mit Verspätung einen Vater.

Das hat wieder Schwung. Den Humor muss Theresa Prammer diesmal angesichts des Themas ausfallen lassen. Den hätte man gern; und berührt werden möchte man von ihren Geschichten. Sie kann das.

Es wird kommen. Autoren wie Amaryllis Sommerer und Stefan Slupetzky haben heuer den Sprung weg von den Krimis bravourös geschafft.


Theresa Prammer:
„Mörderische Wahrheiten“
List Verlag.
496 Seiten.
15,50 Euro.

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