Der Kopfschuss juckt an der Schläfe
Dr. Siri und die Geisterfrau. Wo noch gibt es ein Buch, durch das ein nackter Inder spaziert? Nackt deshalb, weil er sich einbildet, dann kann man ihn nicht sehen.
Wo sonst ist eine Madame Peung beheimatet? Ein Räuber erschoss sie, ihre Leiche wurde im Dorf verbrannt, und danach war Madame Peung wieder da. Da kam der Mörder zurück und schoss ihr ein zweites Mal in den Kopf. Madame P. kratzte sich daraufhin bloß die Schläfe.
Aber alles muss man nicht glauben, was der Londoner Colin Cotterill erzählt.
Dass in seinem weißhaarigen Serienhelden Dr. Siri, dem einzigen Totenbeschauer im kommunistischen Laos ums Jahr 1978, ein 1000-jähriger Schamane lebt, das ist gewiss. Und dass Siri neben den Lebenden überall Tote sehen kann, die wie zu heiß gewaschen aussehen, das stimmt ebenfalls. Im bereits neunten Roman will der 74-Jährige nun lernen, mit den Geistern in Kontakt zu treten; und jemand will seine Ehefrau erschlagen.
Es bleibt dabei:
Das ist eine persönliche Lieblingsserie.
„Dr. Siri und die Geisterfrau“
Übersetzt von Thomas Mohr.
Manhattan Verlag.
320 Seiten. 18,50 Euro.
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